21. April 2023
Es gibt auch Tage, an denen gibt es nicht ganz so viel zu berichten. So an den folgenden. Denn ab und an ist auch mal Zeit für Herz und Seele. Wir genießen diese beiden Tage hier in San Vincenzo gemeinsam mit Roberto, Defi und Nonna. Und hier und da einen Plausch mit Silvia und Massimo. Es ist einfach schön, hier zu sein. Am Vormittag beginnt Ulli sich in der Küche um das Wunschgericht unserer toskanischen Familie zu kümmern. Denn alle haben sich ein Gulasch gewünscht. Und das braucht zwar nicht arg viel Vorbereitung und es macht auch nicht all zu viel Arbeit, aber das Garen braucht einfach Zeit. Für Ulli ist es natürlich wieder spannend in einer solchen Küche kochen zu dürfen und aufgeregt ist sie auch, denn wer weiß schon, ob alles so wird, wie sie sich das vorstellt.











Eigentlich wollen wir heute Abend alle gemeinsam vom Gulsch essen, aber es melden sich leider immer mehr Gäste für Abends zum Essen im Restaurant an, so dass diese schöne gemeinsame Zeit ausfallen muss. Sehr schade, aber dann klappt’s beim nächsten Besuch!
Zwischen den Kontrollgängen in die Küche und dem etwa halbstündlichen Umrühren des Gulasch genießen wir die Sonne, die Umgebung, die vielen Schwalben, die dem Landgut seinen Namen gaben. Le Rondini di San Bartolo heißt nämlich „Die Schwalben von San Bartolo“ und die Ruhe.
Über dem Meer beobachten wir abends ein kleines Schauspiel. Nebel, der direkt über der Oberfläche liegt, lässt den Blick auf Elba und Sardinien fast mystisch erscheinen.







Am Abend genießen wir eine Flasche Rosso di Bolgheri und die aber auf jeden Fall „gemeinsam“. Selbst Defi und Roberto, die sonst nie ein Glas Wein mit uns trinken, probieren von diesem leckeren Tropfen. Dazu schmeckt der Pecorino mit Defi’s Marmelade von Tropeazwiebeln einfach nur traumhaft gut. Der Tag wird endgültig abgerundet von einem wundervollen Sonnenuntergang.









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22. April 2023
Nachts war es schon deutlich lauter, als in den vergangenen Tagen. Das liegt wahrscheinlich am langen Wochenende, das in Italien bevorsteht. Meist wird dieses als Saisoneröffnung für die Camping- und Reisesaison genutzt. Die Fernsicht am heutigen Morgen ist toll und das Meer wie mit dem Lineal glatt gezogen. Ein perfekter Tag für den heutigen Marktbesuch. Wir bummeln gemütlich darüber und erstehen die ein oder andere Kleinigkeit. Unseren „Marktabschlußcappuccino“ trinken wir wie vor der Pandemie zum ersten Mal wieder im Corte del Bacco. Und so schön: Die Dame, die unsere beiden Cafés zubereitet, kann sich noch gut an uns erinnern.





So gegen 1 Uhr erreichen wir wieder Le Rondini. Hier laufen schon die Vorbereitungen für den heutigen Abend, denn am Samstag kommen auch viele Einheimische hierher zum Essen. Wir parken unterhalb des Pools, genießen am Nachmittag noch ein selbst zubereitetes Mittagessen auf einer der Holzterrassen im Olivenhain und dann heißt es Abschied nehmen. Von Nonna, die Ulli mit einem Lächeln verrät, dass sie das Gulasch probiert hat. Sie sagt:“Io ho fatto la scarpetta!“ Heißt: sie hat das Brot zum Aufwischen der Sauce genommen. Und dann dreht sie den Zeigefinger in der Mitte der Wange. Ein tolles Lob!
Defi’s Jungs wollen unbedingt, dass sich Defi das Rezept von Ulli geben lässt. Aber Defi lehnt ab und lacht nur : „Wenn Ulli jetzt zu Besuch kommt, muss sie das immer kochen!“
Tut uns das gut! Nach vielen Umarmungen und Küssen ist es dann gegen 17 Uhr so weit: wir verlassen diesen magischen Ort, um noch einen Tag in der Nähe des Meeres zu verbringen und morgen die Möglichkeit zu haben, eine Tour mit den Fahrrädern zu machen.
So landen wir in Riotorto ebenfalls auf einem kleinen Agricampeggio. Wir parken gegen 6 Uhr ein und sind kurze Zeit später fertig, um ins „centro“ zu gehen. Wir landen zum Aperitivo in einer Bar, wo heute Abend fast alle aus dem Ort zu sein scheinen. Der Wein und die Stuzzichini sind übrigens sehr lecker.









Da es im kleinen Ort nur ein einziges Restaurant gibt, versuchen wir dort unser Glück. Auf dem Weg dorthin begegnen wir einer Dame mit ihrem Hund, mit der wir uns sehr nett unterhallten, bevor wir die an der Kirche liegende Trattoria erreichen. Doch dort gibt es heute Abend keine freien Tische mehr. Auf dem Weg zurück in Richtung Weinbar begegnet uns die nette Dame erneut und ist ganz erstaunt, als wir ihr erzählen, dass heute Abend kein Tisch mehr frei sei. Es folgt die Frage: „Und wo esst Ihr jetzt was?“ Und beide hören wir die nicht ausgesprochene Einladung in ihrem Blick: „Ihr könnt auch bei mir essen!“
Beide beruhigen wir sie damit, dass wir ja im Wohnmobil unterwegs sind und genug zum Essen dabei haben. Sie atmet tief durch, ist beruhigt und wünscht uns einen schönen Abend.
Diesen beschließen wir in der Weinbar „Stappitè!“ was soviel heißt wie: Mach selber auf! Und so ist es auch. Man sucht sich ein Fläschchen aus dem Regal und bekommt den Flaschenöffner und Gläser dazu.
Gegen halb 11 erreichen wir wieder unseren Stellplatz und schlafen trotz der lauten Musik, die von der in der Nähe stattfindenden Sagra dei Carciofi durch die Landschaft weht, wunderbar ein und träumen vom Meer und von mehr….