Ein Hafenstadt im Winterschlaf…

11. Januar 2023

Vom ersten Licht gegen halb 7 werden wir langsam geweckt. Außer dem Glucksen der Wellen ist nichts zu hören. Tolle Farben zeigen sich am Horizont und der klare Himmel bekommt nach und nach Wolkenzuwachs. Und wir bekommen Besuch, haben aber keine Kamera zur Hand. Ein Eisvogel setzt sich etwa 5-6 Meter vor unser Wohnmobil auf die Steine der Parkplatzbefestigung und schaut auf’s Meer. Erst als die Kamera eingestellt ist, schwirrt er in seiner eleganten und schnellen Art übers Meer irgendwohin in die Weite. Schade…


Unser Frühstück nehmen wir in der Bar Centrale in Loiri Porto San Paolo in Cornetto- und Cappuccinoform ein. Hier planen wir auch den weiteren Verlauf des Tages. Zuerst ist ein Womoservice am dransten, den wir in Porto San Paolo erledigen möchten. Wir registrieren uns bei Inarea und dann ist alles ganz einfach. Einziger Zwischenfall ist der heftige Sturz von Ulli, die auf der nassen Betonfläche in ihren Crocks die Reibung unter den Füssen verliert.

Nach dem kurzen Schockmoment geht es von hier aus mit einem kurzen Abstecher an die alten Salinen von Olbia in die hoffentlich etwas belebtere Hafenstadt Golfo Aranci. Aber schon bei der Einfahrt fällt auf, dass hier eher nichts bis gar nichts los ist. Wir parken vor der Polizei im Halteverbot für Wohnmobile und schlendern entlang der Promenade. Hier ist niemand außer wir 4 unterwegs. Am Hafen sieht es so aus, als hätte ein Restaurant geöffnet, aber genau kann man das nicht sagen. Im Fischereihafen sind ein paar Fischer am Werkeln, ein paar Taucher kommen von einer Tauchausfahrt zurück, aber ansonsten: Nichts!

Wieder auf der Hauptstraße zurück sehen wir den Abbau der Festtagsbeleuchtung, der Fahrgeschäfte und der Eisbahn. Aber auch hier hat nicht einmal eine Bar geöffnet. Erst unmittelbar vor dem Halteverbotsschild für Wohnmobile befindet sich die Bar Chiaro de Luna und angrenzendes Restaurant hat tatsächlich offen.
Wir bekommen einen netten Tisch und der Chef meint dann nur: „Vertraut Ihr mir? Ich hab da was Leckeres für Euch!“
Okay…wir stimmen zu. Wir bekommen eine Karaffe Rotwein und Wasser und dann zwei mal leckeres Wildschweingulasch mit Bohnen und Polenta. Und wir würden es genau so wieder essen. Es ist herrlich und total ausreichend. Ein kleines Dolci im Nachgang und wir verlassen sie wieder: die Hafenstadt Golfo Aranci im Winterschlaf.

Es geht zurück in die Region Porto San Paolo. Klar haben wir über einen Besuch Olbias nachgedacht. Aber alle wohnmobilgeeigneten Stellplätze sind mit Kommentaren von Einbrüchen und Komplettdiebstählen nur so gefüllt, dass wir lieber wieder in die Stille der Buchten rund um die Tavolara Insel zurückfahren.

Beim Abendspaziergang an der Lagune, den Ulli heute Abend liebevoll „Flamingoteich“ nennt, sehen wir wieder diese wunderschönen Tiere. Dieses Mal im Relax Modus und anscheinend so wie es bei uns Menschen Links- oder Rechtshänder gibt, legen die Flamingos ihre Hälse zum Ausruhen entweder links oder rechts herum. Sieht irgendwie witzig aus.

Nun nach dem Spaziergang sitzen wir hier im Wohnmobil tief beeindruckt von der Landschaft und den tollen Farben im Sonnenuntergang. Eine riesige Menge an Fotos wartet auf Auswahl und Bearbeitung und auch die Ereignisse des Tages möchten aufgeschrieben werden…
Und morgen ist dann wieder dieser blöde Tag….der letzte Tag auf Sardinien…wir melden uns….

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