30. Dezember 2022
Eine wunderbar ruhige Nacht wird von herrlichem Morgenrot abgelöst. Es folgt ein Bialetti mit Meerblick und gemächliches Dahingenießen dieses schönen Ortes. Eine Frage stellt sich nun noch: wo kaufen wir ein paar Lebensmittel für heute Abend ein.
Nach einem Check auf Googlemaps geht Ulli los in Richtung San Pietro. Der kleine Nonna Isa Markt dort hatte den letzten Eintrag vor einem Monat und es sind gerade mal 2,5 Kilometer bis dorthin.











In guten 20 Minuten ist der Weg geschafft, unterwegs entstehen ein paar Fotos der Landschaft, den Blumen und von einer „Schirmolive“. Die Bar am Ziel sieht einladend und neu aus. Und sie ist deshalb so neu, weil früher genau hier mal der annavigierte Tante Emma Laden war. Also Plan ändert: für 2mal Frühstück je 2 Cornetti und für jeden ein Flasche Ichnusa in der Bar einkaufen und weiter zum am Straßenrand ausgeschilderten Obst- und Gemüsehändler. Doch auch dort ist geschlossen, trotz des großen APERTO-Schildes an der Wand. Das einzig vielleicht irgendwann Mal essbare ist eine äußerst fotogene Minifeige.
Bleibt also nur noch die angeblich geöffnete Pizzeria. Nach einem kleinen Umweg steht Ulli tatsächlich im Gastraum eines ganz netten Restaurants und nach einem lauten „Buongiorno“ -denn es ist niemand zu sehen- fordert man sie auf, in die Küche zu kommen. Ein kurzer Smalltalk über Belangloses, die Info über die Öffnungszeiten und das auch Abholung möglich sei und Ulli verlässt mit der abfotografierten Pizzakarte diesen Ort, vorbei an einem bildhübschen Retrievermischling, verfolgt von einem schmusebefürftigen Mastino in Richtung Womo. Ralf ist begeistert über die Pizzaaussicht für den Abend und so beginnt eine erneute Phase „einfach nur die Ruhe genießen“







Gegen 15 Uhr scheitert der Versuch eines Strandsparzierganges am Spontanbad unserer rothaarigen Fellnase. Trotz aller Rufe ist sie nicht vom Besuch des kristallklaren Wassers abzuhalten. Nein, kaum steht sie in den Fluten, verharrt sie auch noch genießerisch. An Rauskommen ist überhaupt nicht zu denken. Und weil es schnell recht tief für die kleine Maus wird, „rettet“ Ulli unseren kleinen Seehund und holt sich nasse Schuhe, Socken und Hose und Allie eine kleine Zurechtweisung, die sie tiefenentspannt über sich ergehen lässt.










Also zurück zum Womo und Fellnase trocknen, was heute in der wunderbar warmen Sonne einigermaßen gut funktioniert. Und dann wird weiter in der Sonne entspannt. So als hätten wir geahnt, welches „Parkproblem“ am Abend noch auf uns zukommt.

Die georderte Pizza ist um 7 Uhr zum Abholen bereit und schmeckt sehr lecker. Was dann folgt hat Fremdschämpotenzial. Gegen 8 erscheinen Scheinwerfer eines anderen Womos auf dem Platz, dann noch welche und noch ein Camper. Der Platz hat Ausmaße größer als ein Fussballfeld. Und wo parkt der intelligente Camper, der noch am Abend in der Gruppe Geburtstag feiern möchte, wenn bereits ein anderes Womo auf dem Platz steht? Ihr wisst es alle: mit Abstand mit Rücksicht auf den anderen.
Da es sich bei den 3 Womofahrern aber wohl um die „Anderen“ handelt, parken alle drei direkt neben uns und bauen jetzt nach 8 Uhr im Dunkeln ihre Tische und Stühle nebst Weihnachtsbeleuchtung mit Dauerblinkmodus etwa 10 Meter vor unserer Frontscheibe auf. Und dann nimmt das Drama seinen Lauf. Jeder der angekommenen Herrschaften möchte den anderen übertönen, die Musik wird immer lauter. Horst Lichter titelt in seinem neuen Buch „Keine Zeit für Arschlöcher“, und genau diesem Rat folgen wir und parken gegen 9 auf der anderen Seite des Platzes.
Wir ärgern uns zwar, dass wir diejenigen sind, die umparken, aber besser als sich mit doofen Nachbarn herumzuärgern.
Morgen fahren wir auf jeden Fall weiter. Vielleicht zum Sonnenaufgang, irgendwohin vorbei an Cagliari, denn dort ist an Silvester bestimmt sehr viel los. Ach ja und Einkaufen wäre toll…