27. und 28. September 2022
Trotz des starken Gewitters und des heftigen Regens haben wir gut geschlafen. Jetzt um kurz nach 8 Uhr ist noch alles ruhig auf dem Camping. Ein Regenbogen zeigt sich zum Frühstück und der für den ganzen Tag angekündigte Regen bleibt erst einmal aus. Gegen 11 Uhr machen wir uns auf zum offiziellen Check-Inn an der Tauchbasis. Hier herrscht für unser Gefühl extrem merkwürdige Stimmung, die uns bereits vor vielen Jahren bei einem Besuch des Tauchbasisstandes auf der Boot Düsseldorf aufgefallen war.



Leider wird dieser Eindruck hier vor Ort nicht revidiert sondern noch verstärkt. Der Basisleiter hält sich selbst für den Gott des Tauchsports. Er kann alles, weiß alles und alle seine kroatischen Kollegen sind unwissend und schlecht. Wen wundert’s da, dass wir beide die einzigen Taucher in dieser Basis sind.
Die Preise sind für Kroatien auch relativ hoch. Okay, das Hausriff bietet 6 von Land anzutauchende Steilwände an. Aber bei anderen Basen gibt es das auch und da kostet ein Hausrifftauchgang nicht gleich 25 Euro.
Aber jetzt, wo wir schon hier sind, wollen wir natürlich auch mal einen Blick auf die Unterwasserwelt werfen. Die Sichtweiten hier in der Kvarnerbucht sind deutlich besser als auf der Adriaseite von Istrien und es hat wirklich viel Leben unter Wasser. So begegnen uns zum Beispiel ein Knurrhahn, Blennies, Garnelen und viele andere typische Mittelmeerbewohner.















Den Nachmittag verbringen wir mit einer beruflichen Fortbildung und den Abend beschließen wir mit einem Abendessen in der Trattoria. Heute wählen wir den Krk Salat mit Sardellen und Schafskäse, später hausgemachte Gnocchi mit Rindfleisch und Trüffelsauce und dazu einen Rotwein von Krk.
Als der nette Kellner diesen an den Tisch bringt, meint er nur kurz: „Wir, die Kollegen des Restaurants, trinken seit gestern auch Rotwein. Denn für Weißwein ist das Wetter schon zu schlecht“
Auf unsere Frage hin, wie denn morgen das Wetter werden würde, meint er nur kurz: „Morgen ist wieder „Rotwein“!, grinst und geht weg.
Klar huscht ein Lächeln über unsere Gesichter bei dieser netten Verpackung einer schlechten Nachricht.





Aber begeistert sind wir nicht.
Der nächste Morgen beginnt ruhig und regenfrei. Ab und an lugt die Sonne etwas durch die Wolken, aber die Wetterberichte stehen alle auf Unwetterwarnung. Ein weiteres Mal stürzen wir uns in Neptuns Fluten und genießen die wundervollen Lebewesen im Flachbereich der Hausbucht.
Es folgt ein weiterer Nachmittag mit betrieblicher Fortbildung.



Draußen hat es sich etwas zugezogen, aber es ist windstill und trocken. So begibt sich Ulli erneut in die Fluten und zieht ein paar Bahnen in der Bucht und dem angenehm, schwimmfrischen Wasser. Währenddessen zeigen sich immer mehr dicke Wolken über der Insel Cres. Ab und an lugt etwas Sonne hindurch. Die Szenerie ist gespenstisch.
Ob das das Unwetter ist, das heute noch kommen soll. Es werden extreme Niederschlagsmengen erwartet. Als wir gegen halb 7 zum Restaurant laufen, hören wir unweit von uns bereits Donnergrollen.
Und jetzt, wo es dunkler wird, beleuchten riesige Blitze die Landschaft.
Im Restaurant angekommen beginnt es etwas zu regnen und die dicken Gewitterwolken ziehen in Richtung Rijeka weiter. Dort bleibt angekündigtes Unwetter vor den Bergen hängen und wütet ca. 5 Stunden. Es kommt zu heftigen Überflutungen und es entsteht großer Schaden. Auch ein Todesopfer ist zu beklagen. Wir, die wir gerade mal wenige Kilometer davon entfernt die vielen Blitze und das permanente Donnergrollen mitbekommen, bleiben wie durch ein Wunder verschont.
Der Wetterbereicht kündigt jedoch weitere starke Regenfälle an, was uns eine sehr unruhige Nacht beschert. Ob wir bleiben? Wir sagen’s Euch beim nächsten Bericht….