17. April 2022
Um kurz vor 10 Uhr verlassen wir am heutigen Ostersonntag unseren Stellplatz in Port-en-Bessin, Das nächste Ziel soll der Amerikanische Soldatenfriedhof am Omaha Beach sein. Das Wetter ist frühlingshaft schön und die Sonne scheint. Doch je näher wir diesem Monument kommen, umso gedrückter und besinnlicher wird die Stimmung in unserem Wohnmobil.


Der Parkplatz ist schon relativ gut besucht für die Uhrzeit. Ralf begibt sich als erster in diese parkähnliche Anlage. Er ist froh, sich auf’s Fotografieren konzentrieren zu können, denn auch ihn lässt die Szenerie nicht kalt. Nach etwa einer Stunde ist er wieder zurück und dann geht Ulli los. Der Parkplatz hat sich mit Bussen, Autos und Wohnmobilen gefüllt und es sind für uns unerwartet viele Besucher hier. Ob das an der derzeitigen Kriegssituation liegt?
Während Ulli das Memorial besucht, fühlt sie sich gerührt und sehr traurig. All diese vielen Menschen, die hier ihre letzte Ruhe fanden. Für sie wirklich sehr ergreifend. Als nach einigen Glockenschlägen die US Amerikanische Nationalhymne und anschließend der Zapfenstreich ertönt, beginnen die Tränen zu laufen. Vielen Menschen auf dem Areal geht es sehr ähnlich – ein wirklich sehr bewegender Moment.







































Von hier aus geht es an der Küste entlang und in Isigny auf die Schnellstraße in Richtung Barfleur. Hier möchten wir gerne wieder auf den Campingplatz Ferme au Bord de Meer übernachten. Wir haben einen Platz in der ersten Reihe reserviert und sind schon sehr gespannt.



Als wir ankommen ist noch ein einziger Platz in der ersten Reihe frei. Ein Schild mit der Aufschrift „reserviert“ deutet auf unseren Platz hin. Der große schwarze Hund an der langen Kette am Nachbarplatz stimmt uns allerdings bedenklich.
In der Rezeption geht das merkwürdige Gefühl, am falschen Platz zu sein, weiter. Denn nichts ist schlimmer, als sich nicht willkommen zu fühlen. Ulli spricht zwar kaum französisch, kann es aber doch relativ gut verstehen. Dass der Herr an der Rezeption gerade den von uns reservierten Stellplatz an das eincheckende Ehepaar vergeben hat, ist schon sehr unprofessionell. Aber dass die drei dann auch noch über uns lachen. Das ist wirklich traurig…
Als besagter Herr dann für Ulli’s Check-Inn Zeit hat, sagt er gleich, dass er den letzten Platz in erster Reihe vergeben hat und er unsere Reservierung anzweifelt. Verärgert vom mitgehörten Gespräch antwortet Ulli entsprechend. Da ist es wieder, das Prinzip. Wie es in den Wald hineinschalllt…..
Bereits in diesem Moment ist Ulli so verärgert, dass kaum noch Rettung der Situation möglich ist. Aber es geht noch besser. Der „nette“ Herr macht sich erneut lustig über „unsere Reservierung“, lacht mit dem Ehepaar, denen er den Platz bereits zugesagt hat, und lässt Ulli ohne ein Wort zu sagen, an der Rezeption stehen. Danke und tschüß…wir fahren. Zum kleinen Hafen von Gatteville le Phare….Mittagspause um halb drei…Oster-Reste-Küche mit Traumausblick.























Jetzt, wo unser Womo so perfekt am Wanderweg GR 223 parkt, brechen wir kurz nach dem Essen auf in Richtung Batterie de Caqueret. Der Wind am Meer ist kühl. So sind die ersten Meter sehr angenehm. Als wir den Naturpark vor Gatteville erreichen und in Lee Laufen, ändert sich das Temperaturempfinden deutlich. Es ist kuschlig warm, ja für die Fellnasen fast schon zu warm. Aber der Exkurs dauert nicht allzu lange und wir laufen wieder oberhalb des schönen Sandstrandes auf einem Traumküstenpfad mit Wind um die Nase. Hier blühen Orchideen und eine hyazinthenähnliche weiße Blume. Es ist wunderschön. Etwa ein Kilometer vor der Batterie ist unser Umkehrpunkt erreicht, denn ein wenig müssen wir noch Allies Pfötchen schonen. Nach eine Pause von etwa 30 Minuten geht es den gleichen Weg zurück. Am Womo sind wir dann um halb 6, Und jetzt? Bleiben und auf einem der freien Parkplätze übernachten oder auf gut Glück den Camping im schönen Örtchen Omonville anfahren. Wir entscheiden uns für Möglichkeit zwei.
Über Cherbourg erreichen wir den Camping du Hable um viertel vor Sieben. Die Rezeption ist aber Sonntags nur bis Mittag besetzt. Also schreiben wir eine Ankunftsemail, stellen uns auf Platz 23, packen den Grill aus und genießen ein Bierchen und Bratwurst im Brötchen. Einfach, lecker und entspannend.
Morgen wollen wir in dieser schönen Umgebung wandern gehen. Ralf hat bereits eine tolle Tour herausgesucht und Ihr könnt gespannt sein….wir sind es auch…

