25. Februar 2022
Bereits um halb 6 starten wir in Richtung Lagunenstadt. Vor uns liegen gute 900 km und wir möchten gerne am Nachmittag in Venedig ankommen. Bestimmt denkt sich jetzt der ein oder andere: ehrgeizig! Ja mit dem Wohnmobil wäre es das, aber mit dem Auto sollte das machbar sein.


Klar haben wir überlegt, ob wir mit dem Wohnmobil fahren sollten. Aber zum einen die Anreise in die Stadt selbst von den umliegenden Stellplätzen macht Ideen wie „Blaue Stunde“ oder „Venedig bei Nacht“ aufgrund der eingeschränkten Verbindungen fast bzw. gar nicht möglich und zum anderen die Temperaturen früh morgens und spät abends. All das ist Grund für unsere erste Autoreise seit ewigen Zeiten.
Dass aufgrund der Lage im Osten Europas auch schlechtes Gewissen und Sorgen miteisen, ist bestimmt klar. Aber jetzt auf der ganzen Welt innezuhalten und gar nichts mehr zu tun? Unserer Meinung nach auch keine Lösung….



So verläuft unsere Fahrt also via Würzburg, Nürnberg, München, Innsbruck, Bozen und Verona nach Venedig. Hier haben wir im großen Parkhaus an der Piazzale Roma einen Parkplatz im 10. OG reserviert, den wir nach staufreier Fahrt kurz von 15 Uhr erreichen.

Der Weg zum Apartment ist ein wenig anstrengend. Besonders die Passagen der Brücken. Aber nach gerade mal 3 dieser Exemplare erreichen wir 10 Minuten später unser kleines gemietetes Apartamento in der Nähe des Campo San Giacomo.
Kleiner Exkurs: Venedigs Plätze heißen deshalb Campi und nicht Piazze, weil sie ursprünglich Felder – also „un campo“ waren, die dem Anbau von Nahrungsmitteln dienten. Meist bei einer Kirche gelegen, also eine Art „Klostergarten“.






Unser erster Weg führt uns auf Erkundung „unseres“ Viertels zum nahegelegenen Campo um Wasser zu kaufen. Und hier begegnen wir auch der ersten Venizianerin. Sie ist ganz entzückt von unseren Fellnasen und hat selbst einen Shih Tzu namens Chewbacca. Und dessen Vorgänger hieß Ben…ein Zufall…schon etwas magisch, denn es ist so ein wenig wie bei uns selbst.
Aufgrund der stark sinkenden Coronazahlen ist die Maskenpflicht in der Stadt aufgehoben und in den Gassen spürt man den Hauch von Normalität. Aber auch hier ist die gedrückte Stimmung mit Blick nach Osten zu spüren.
Weiter geht es zum Bacaro Quebrado. Bacaro – so nennt man die typischen Lokale Venedigs, bekannt für regionale, frische und stark saisonbasierende Küche. Und hier treffen wir sie wieder: die Cicchetti, die kleinen leckeren Häppchen.




Wir genießen einen Pinot Grigio und lernen dabei unsere Tischnachbarin Anna kennen. Eine ältere Venezianerin, die nette Geschichten über Touristen und ihre Stadt zu berichten weiß. Von ihr erfahren wir auch, dass unser Apartment im Bereich liegt, wo noch sehr viele Venezianer leben. Während diesen ersten richtigen Eindrücken Venedigs ziehen die berühmten „12 Marias mit ihrer Gouvernante“ vorbei. Leider überraschen sie uns und unsere Fotos gänzlich unvorbereitet.
Kurz darauf folgt ein wundervoll gekleidetes Paar, echte Venezianer, die unterwegs nach San Marco sind. Die ersten Masken, die wir treffen.
Nach diesen netten Eindrücken dieser schönen Stadt folgt ein kurzer Fellnasenspaziergang im kalten Wind und als es dann, wie angekündigt, zu nieseln beginnt, sind wir froh wieder zurück im Apartment zu sein. Es ist zwar gerade mal 20 Uhr, aber wir wollen morgen sehr früh los…von daher Gute Nacht….


Ach ja…und schon ein wenig Vorfreude auf morgen….Mit Herzklopfen zu den Masken von San Marco….


Beneidenswert schön
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