11. Januar 2022
Das monotone Wellengeräusch und die aufgehende Sonne wecken uns um halb 9. Es war herrlich ruhig und dunkel und die ganze Besatzung hat gut geschlafen.






Eine Fellzwergrunde später sitzen wir in der Sonne beim üblichen Kaffee und genießen den Ausblick auf’s Meer und die tollen warmen Farben. Die Drohne soll eigentlich gleich starten, aber innerhalb kürzester Zeit frischt der Wind von T-Shirt-Temperatur auf Winterjacke und somit auf zuviel Beaufort für den Drohnenflug auf.
Heute wollen oder besser: wir müssen Andalusien verlassen. Ein Abschied, der uns sehr traurig stimmt, aber es sind auch noch 2200 km bis nach Hause…Funkelt da ein Tränchen in Ullis Augen? Wer weiß das schon?
Tränen der Scham sind auf jeden Fall jede Menge vorhanden. Okay, wenn mal der Abwassertank läuft, ist das nicht schön, kann aber auch einfach daran liegen, dass man bei der letzten Entsorgungsstation vergessen hat, den Hahn zuzudrehen. Ist uns auch schon mal passiert….


Man muss aber spätestens dann von Absicht ausgehen, wenn sich der Toilettentank samt frischem Inhalt kurze Zeit später in unmittelbarer Nähe befindet, und sich das dort geparkte Womo mit Nationalitätenkennzeichen D unmittelbar nach Auftauchen des neuen Schandflecks verdünnisiert. Ein Fremdschämereignis erster Klasse … An dieser Stelle überlegen wir immer, ob man die KFZ Kennzeichen mit samt Womofoto veröffentlichen sollte?
Da wir mittlerweile nach drinnen umgezogen sind, stört ins diese „Szenerie“ nicht so sehr, aber vielleicht möchtet Ihr ja auch mal hier parken. Und wer parkt schon gerne in einer Toilette? Kurz nach 13 Uhr verlassen wir den sonnigen Küstenort Adra mit dem nächsten Ziel Cabo de Gata. Ach ja…der Grund für unseren bereits heute beginnenden Rückweg ist dem Wetter geschuldet, denn ein Regengebiet zieht im Moment von Nord nach Süden und wird bereits Morgen hier erwartet.








Zurück zu Cabo de Gata – einer der Orte mit den geringsten Niederschlagsmengen Spaniens. Als wir dort angekommen, regnet es. Oder sind es Tränen, die vom Himmel fallen? Es gefällt uns hier nicht sehr, was wahrscheinlich mit dem Wetter zusammenhängt. So verhindert der Wettergott auch den eigentlich geplanten Besuch der Küste südlich von Cartagena. Erst in Richtung Alicante soll die Sonne gegen 17 Uhr wieder auftauchen…sie tut es aber schon in Höhe Murcia.





Die Frage bleibt immer noch: wohin heute Abend? Die Temperaturen sind hier in Valencia deutlich kühler gemeldet als da, wo wir gerade herkommen. Wo gibt es einen Stellplatz? Und wo vielleicht eine kleine, nette Tapasbar? Und da fällt uns doch glatt die Tapasbar As de Tapas im von Campern überfüllten Calpe ein. Ein Versuch ist es wert, denn eine Nacht sollten wir die Enge auf einem dieser Plätze aushalten können. Und tatsächlich: in ganz Calpe gibt es 4 freie Plätze. Auf einem davon parken wir.
Wie können es Menschen hier freiwillig länger als einen Tag aushalten? Es ist eng, die Entsorgungsstation mehr als schmutzig und rundherum sind Großbaustellen…
Aber zurück zur Tapasbar: wir parken unter Möchtegerntipps unserer Nachbarin zum Campen und zur Stadt Calpe auf dem Sol Austral Platz ein, ziehen uns warm an und los geht es die ca. 1,5 km zu Fuss in die Altstadt zur kleinen Tapasbar, die sich seit unserem letzten Besuch überhaupt nicht verändert hat.









Auch der Besitzer ist noch der gleiche…und er kann sich noch gut an uns erinnern…da ist die Traurigkeit, Andalusien verlassen zu haben, gleich nicht mehr so groß und die leckeren, kleinen Gerichte zum Bierchen trocknen unsere Tränen…
Und der Plan für Morgen…..wir sind gespannt….