Keinen Schnee, eine übervolle Stadt und eine Enttäuschung

21. August 2021

Der morgendliche, erste Blick aus dem Fenster, lässt auf die angekündigte Sonne hoffen. Gut gelaunt geht Ralf auf den Wanderweg auf den Falaises, um ein paar Fotos, dieses Mal auch mit der Drone zu machen. Von oben ein Blick in die Tiefe und auf die Womo-Stellplätze ist schon irgendwie interessant. Währenddessen kümmert sich Ulli um das späte Frühstück: Zimtkuchen soll es sein….und er schmeckt genauso lecker, wie er aussieht.

Um kurz vor vor 12 geht es in Richtung Bergbahn, die wir aber wegen Überfüllung meiden und stattdessen einige Straßen und Treppen hinunter in die Hafenstadt Tréport nehmen. Kaum sind wir am Wasser angelangt, ist es einfach nur voll. Es ist Wochenmarkt und wohl auch des nicht so dollen Wetters wegen scheint heute jeder hier in der Stadt zu sein. Die angekündigte Sonne scheint schon, aber leider eben nur über den Wolken. Irgendwann meint Ralf so ganz beiläufig und grinst: „Der Wettermann hatte die letzten Tage so recht! Er hat keinen Schnee gemeldet!“

Nachdem wir den Wochenmarkt kurz streifen, gehen wir noch zum kleinen Leuchtturm. Uns beeindruckt die Architektur der Stadt, die ein wenig einer Filmkulisse gleichkommt.Mit Sonne und weniger Menschen durchaus wiederholungsbedütftig.

Die hier im Hafenviertel liegenden Restaurants sind zum Bersten voll und unsere beiden Versuche in einer der Seitenstraßen ein Platz zu bekommen, scheitern. So begeben wir uns auf die andere Seite der hier ins Meer mündenden Bresle. Nach Mers-les-Bains.

Auch hier wirken die Häuser eher oder besser gesagt noch mehr wie eine Filmkulisse. Und auch hier das gleiche Bild: es ist zu voll.

Bei zwei Restaurants an der Strandpromenade versuchen wir unser Glück. In einem werden wir von zwei Kellnern bei unserer Ansprache ignoriert und im anderen Restaurant setzen sich zwei französische Pärchen einfach an den Tisch, an dem wir gerade warten. Das frustriert dann schon, aber es geht noch schräger.

Im La Terrasse bekommen wir dann einen Platz. Ruhig, draußen, Kontrolle des Pass Sanitarie- alles wunderbar. Wie oft wir die Speisekarte gelesen haben, bis wir nach einem Aperitiv gefragt werden…-unser Tisch wird übrigens die ganze Zeit, die wir hier verbringen nicht eingedeckt!- wir glauben die Karte schon auswendig zu kennen!

Das dann aber die zwei Weißwein, die wir bestellt haben nach einer halben Stunde immer noch nicht da sind und in der Zwischenzeit ganz viele Neuankömmlinge den Tisch zum Essen eingedecktt bekommen, Essen bestellen und Getränke bekommen, überschreitet dann doch unsere Geduld. Wir gehen. Der Staff regt sich zwar darüber auf, denn die beiden mittlerweile aufgewärmten Weißweine sind gerade auf dem Weg zu uns, aber es reicht!

Hungrig und sauer jetzt so gegen kurz nach 3 wieder in Richtung Womoplatz auf dem Felsen. Da es immer noch so voll ist, erklimmen wir per pedes den 103 Meter hohen Falaise de Le Tréport.

Am Kiosk der Bergstation gibt es immerhin 2 Affligem vom Fass für uns. Ein schwacher Trost. Aber besser als keiner. Kaum sitzen wir hier unter Dach beginnt es zu regnen. Der Schauer dauert insgesamt 2 Affligem lang, bevor wir uns zu unserem 100 Meter entfernten Womo begeben. Was folgt ist ein ruhiger Abend mit Bratwurst, Brotresten, Salat und ein Glas Rotwein.

Nach einem angedeuteten Sonnenuntergang, der dann doch von vielen Wolken verhindert wird, beweisen wir Tendenz, als wir um 5 vor 10 mit dem Zusammenpacken beginnen. Wir bemerken in der nächsten Minute einzelne Wassertröpfchen von oben und sind Gott sei Dank schon fast mit dem Aufräumen fertig, als die Wasserschleuse von oben aufgeht.

Hier wurde die Sonne kurz gesichtet!

Durchnäßt sitzen wir um kurz vor 10 im Womo und schalten die Heizung an. Waren das die Tränen der Normandie, weil wir morgen nach Hause fahren? „Immerhin hat es nicht geschneit!“ lacht Ralf…

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