19. August 2021
Nach ein ruhigen Nacht ist es gegen 6:15 Uhr unser „motzender“ Holländer, der unsere Nachtruhe beendet. Einem dringenden Bedürfnis folgend, ist es vermutlich seine Frau, die ihn hinter sein Wohnmobil zitiert, um seiner Notdurft nachzukommen. Großes Fremschämen setzt ein. Verliert das teure Gefährt etwa an Wert, wenn man das Badezimmer einweiht? Oder ekelt sich der Herr vorm Tankausleeren?
Wir sind jetzt gemeinsam mit allen anderen Nachbarn wach. Zu allem Übel geht nun noch unser Kühlschrank im Gasbetrieb auf Störung, was Ralf auch nach einer Stunde reinigen und säubern nicht wieder in Gang bekommt.
Da hilft nur eins: Weiterfahren. Vorbei an Bayeux und der beeindruckenden Kathedrale und über die Autobahn an Caen vorbei…


Die nette Dame am Camping Municipale in Étretat hatte uns am Telefon gesagt, dass es vormittags immer genügend Plätze gibt . Also passieren wir due Landungsstrände ungesehen und fahren Richtung Étretat. In Honfleur versuchen wir kurzfristig unser Glück…aber wer möchte schon so dichtgedrängt übernachten, dass die Womotüre fast nicht aufgeht.
Also fahren wir weiter und erreichen um halb 11 Das vollgeparkte Étretat. Wohnmobile links und rechts an der Straße lassen Schlimmes vermuten. Witzigerweise hatte die Dame am Telefon aber recht und wir sitzen kurze Zeit später beim Frühstück vor unsrem Womo.



Es ist wunderbar ruhig hier, aber leider nur bis zu dem Moment, als zwei italienische Großfamilien die Plätze neben uns beziehen. Zwei Womos mit insgesamt 10 Personen. Ab da ist es so lange laut, bis die beiden Familien gegen 14 Uhr zu einem Ausflug aufbrechen. Hier verbuchen wir es noch als italienische Lebensfreude.
Wir nutzen die Mittagszeit, um wegen Ulli’s Weizenunverträglichkeit 2 Baguettes aus Dinkelmehl zu backen und verlassen erst gegen 15 Uhr zu Fuß den Campingplatz in den überfüllten Ort Étretat. Die Sonne scheint und das auflaufende Wasser beschert uns etwas „Meer“ unter dem Torbogen. Es ist wirklich total voll, aber die Felsen sind auch wirklich schön. Dass aber zwei Löcher im Fels einen solchen Hype auf Menschen auslösen können, ist schon ein wenig verwunderlich.













Die vielen Menschen, die gerade die Felsen rechts und links der Bucht erklimmen, schrecken uns von unserem Plan ab, dieses auch zu tun und so entscheiden wir uns für ein spätes Mittagessen draußen mit Blick auf das Wahrzeichen des Ortes.
Diese Pause dauert bestimmt 2 Stunden und wir sitzen fast alleine, weit genug weg von den Mengen an der Strandpromenade und wunderbar ruhig für unsere Fellnasen.
Dass so viel Zeit vergangen ist, bemerken wir aber erst beim Blick auf die Uhr, als wir auf dem Campingplatz die Fotos für Euch sichten. Sonnenuntergang ist so gegen 21 Uhr. Aber so, wie es jetzt um halb 8 aussieht, wird es wohl wieder mal nichts mit tollen Farben werden. Oder vielleicht doch?

Die Wolken scheinen etwas aufzulockern….ein Funken Hoffnung….Schnell sind die Fahrräder bereit für einen zweiten Ausflug in den Ort. Und nun ist es deutlich leerer und viele bewundern unsere Fellnasen in ihren Fahrradkörben. Tut das gut….





Ein kurzes Foto vom Fels und ein Blick auf’s Meer. Ein rötlicher Streifen zeigt sich am Horizont und so neben wir doch kurzerhand die Treppe hinauf zur 75 m über dem Ort liegenden Kapelle Notre-Dame-de-la-Garde.
Kaum oben angekommen, neben uns sind noch etwa 15 weitere Personen hier, zeigt sich die extrem rote Sonne begleitet von einem Freuderuf einer anwesenden Dame und gegenüber ein Dreiviertelmond, der deutlich besser zu erkennen ist.


Aber es ist trotzdem wunderschön….nicht so der Abend ab halb 11. Der ganze Camping ist ruhig, so wie wir es trotz der Hochsaison auf allen Plätzen erlebt haben. Die einzigen, die sich nicht daran halten sind unsere beiden Nachbarwomos aus I. In voller Lautstärke „palabern“ sie bis weit nach Mitternacht vor ihren Womos….
Ob wir morgen wie geplant um 6 Uhr zum Sonnenaufgang zum Strand fahren und noch einen Tag bleiben?