Von Sampieri zu den Tempeln

25. Dezember – 27. Dezember 2019
Weihnachten auf dem kleinen Camping „La Spiaggetta“ ist eines der Highlights unserer Tour. Wir sind die einzigen Camper, die nur auf Urlaub in Sizilien sind. Fast alle anderen sind hier zum Überwintern. Die Community besteht aus Deutschen, Schweizern, Österreichern, Holländern und auch einem Paar aus Italien. Man nimmt uns herzlich auf und unser Weihnachtsessen am 25.12. mit allen gemeinsam im eigens dafür aufgebauten Zelt nach dem Motto „Wir grillen und feiern und jeder bringt was mit“ ist einfach nur wunderschön.
Der kleine Ort bietet eine schöne Dünenlandschaft, eine traumhaft gelegene Bar und die Versorgung mit Lebensmitteln. Ach ja und ganz viel Ruhe!! Am besten gefallen uns die Strandspaziergänge am frühen Morgen mit einem anschließenden Besuch in der Bar bei einem leckeren Cappuccino und einem Cornetto.
Für drei Nächte bleiben wir hier, aber dann heißt es weiterfahren in Richtung Ragusa.

27. Dezember 2019
Es herrscht etwas unbeständigeres Wetter im Landesinneren. Egal, wir sind so nah bei Ragusa, dass wir dieses mal die Stadt auch besuchen wollen. Wir entscheiden uns für einen Parkplatz mit angeblich 5 Plätzen für Wohnmobile in der Nähe von Ragusa Ibla. Die Plätze wären auch da, wenn nicht so viele PKW dort stehen würden. Da wir aber relativ früh hier sind, haben wir Glück und ergattern den letzten freien Platz. Aber bereits beim Parken wissen wir, dass wir hier nicht übernachten möchten.


Zu Fuß geht es in Richtung der Stadt. Die Stadt ein Gewirr aus Gassen, Treppen, verwunschenen Plätzen und tollen Aussichten. Nur ist das Wetter leider nur bedingt fotogeeignet. Lange ist unser Ausflug nicht, denn unsere beiden Fellzwerge haben keine Lust auf Treppensteigen. Nach ca. zwei Stunden verlassen wir diesen magischen Ort bereits wieder, sind aber zu müde, um direkt zu den Tempeln weiterzufahren. Also legen wir kurzerhand noch einen Stop auf dem Agriturismo Capo Scalambri ganz in der Nähe von Punta Secca, einem der Hauptorte des bekannten Commissario Montalbano, ein.
Hier stehen einige deutsche Überwinterer, denen wir aber vom ersten Moment an, ein Dorn im Auge zu sein scheinen.
Statt einem „Hallo“ werden wir mit einem zickigen „Wir haben zwei riesige Hunde!“ begrüßt. Hätte die Dame einfach gesagt, dass wir Ihr „im Meerblick“ stehen, hätte es wahrscheinlich die Wahrheit besser getroffen.
Egal, eine Nacht verbringen wir hier – Gott sei Dank ….

28. Dezember 2019
…denn die Frühstücksbar am Leuchtturm hat die bisher italienweit besten Schoko-Cornetti. Ein Genuß….
Unsere Reise geht noch vormittags weiter, denn wir wollen einen neue Platz ausprobieren: Kamarina Pitstop, relativ nah am kleinen Städtchen Scoglitti gelegen. Als wir auf den Platz fahren kommt ein fast ausgewachener, junger Schäferhundmischling auf uns zu. Beim Aussteigen wird Ulli direkt angesprungen und das Herrchen steht daneben und schweigt. Es gibt bestimmt auch Menschen, die Angst vor so großen Hunden haben. Ist schon etwas merkwürdig das Ganze.
Aber es geht noch besser. Der Platz hat etwa 40 Stellplätze und derzeit einen einzigen Camper als Gast. Als wir nach einer Übernachtungsmöglichkeit fragen, bekommen wir einen unaufgeräumten Schattenplatz zugewiesen. Freie saubere Plätze in der Sonne wären über Silvester reserviert. Auf die Frage hin, wann die Camper denn anreisen, kommt die Antwort „Ja an Silvester, vielleicht auch einen Tag früher!“ Unsere Entscheidung steht bereits fest….einmal waren wir hier, aber wir kommen bestimmt nicht wieder. Da Mittagszeit ist fahren wir mit unserem Womo ins Zentrum von Scoglitti. Hier treffen wir auf einem Parkplatz auf 3 Womos aus Sizilien in Wagenburg. Als wir fragen, ob das hier ein Platz zum Übernachten sei, werden wir erst einmal zum Mittagessen eingeladen. Dankend und mit viel Blabla lehnen wir ab, denn wir wollen uns gerne die Stadt ansehen. Es sind ein paar Schritte bis zum Zentrum. Überall schallt Weihnachtsmusik aus den Lautsprechern, alle Restaurants, die wir passieren haben nur drinnen gedeckt. Wir sind schon etwas traurig, denn wir wollten gerne mal nett ins Restaurant gehen, da in Sampieri ja keine Möglichkeit dazu war.

Auf der Piazza am Hafen ist es angenehm warm in der Sonne und tatsächlich finden wir auch ein Restaurant, wo ein paar Tische draußen stehen. Der Chef dort ist sehr nett und er und sein Angestellter stellen uns sogar einen Tisch an einen besonders windgeschützten Ort. Und das Essen, das der Chef für uns aussuchen darf, ist wunderbar. Ist ja auch so etwas wie unser Weihnachtsessen.
Nach einem netten Spaziergang durch das Städtchen fahren wir weiter in Richtung Agrigento.

…in Richtung der Tempel….nach San Leone auf den Stellplatz Albachiara. Der Check in ist deshalb so nett, weil er nicht von dem übereifrigen Betreiber durchgeführt wird Dieser ist leider zu sehr auf Profit bedacht.

Dafür ist der Abend ein absoluter Höhepunkt unserer Reise. Wir nehmen den Bus und fahren zum Valle dei Templi.
Ein Abend gemacht für Fotografen. Das Licht ist fast zu perfekt und es ist recht warm. Es macht Spaß, den Kameras alle möglichen Einstellungen abzuverlangen und die Ergebnisse zeigen das auch.


Auf dem Rückweg gibt es etwas Konfusion mit den Bussen. Aber wir schaffen es bis in die kleine Bar in der Nähe vom Camping Valle dei Templi.
Hier wird der Aperitivo zu einem Abend unter Freunden. Jeder hier redet mit uns und wir zeigen uns gegenseitig Fotos am Handy. Die Zeit vergeht wie im Flug und der ein oder andere Rotwein verlässt das Glas.
Die Busfahrt zum Camping zurück wird zum Ereignis. Viele haben uns mit Allie und Amadeo schon unterwegs gesehen. Alle erzählen von sich und es wird viel gelacht. Als wir einen Mitreisenden fragen, ob der Bus auch zu unserem Stellplatz fährt, schaltet sich der Busfahrer kurzerhand ein und meint. „Lehnt Euch zurück, ich sag Euch Bescheid , wann Ihr aussteigen müsst!“
Ein schöner Abend, der leider in einer Katastrophennacht endet. Denn von der um die Ecke liegenden Diskothek hat uns der gar so geschäftstüchtige Betreiber nichts erzählt.

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