Ob genau das, was heute noch passieren wird, daran liegt, dass um halb 5 die Hähne wie dolle direkt vor unserem Wohnmobil krähen. Wer weiß das schon. Nach dem Glockenspiel des Kirchturms um 7 Uhr sind wir auf jeden Fall schon fast bereit für unsere erste Tour in Mailands Zentrum.
Da es in der Nacht geregnet hat, sind noch viele Pfützen auf der Straße und die Fellnasen haben noch nicht so recht Lust zum Gassigehen.
Die Straßenbahn ist recht voll und außerdem endet sie wegen einer technischen Störung am Beginn des inneren Zentrums. So nähern wir uns zu Fuss Mailands Wahrzeichen: dem wunderschönen Dom. Bei diesem Licht am heutigen Morgen eine echte Augenweide.











Von hier aus geht es durch die Galerie Vittorio Emanuele, wo viele Bilder entstehen, weiter in Richtung Piccolo Teatro Grasso, wo wir eigentlich heute an Allies Ehrentag frühstücken wollen. Aber der schöne Innenhof hat zu und die Dame an der Bar noch nicht ausgeschlafen. Also führt uns unser Weg weiter über die Via Dante und schließlich frühstücken wir in der jetzt noch vor 9 Uhr bereits angenehm warmen Sonne in der Nähe der U-Bahnstation Cairoli. Herrliche Brioches und jeder einen großen Cappuccino.


























Ralf möchte von hier aus erneut in Richtung Duomo und so nehmen wir den Weg an der Scala und dem Leonardodenkmal vorbei und bleiben an der mittlerweile recht vollen Galleria einfach nur tiefbeeindruckt zum Fotostopp hängen. Und auch der Dom bietet Lichtspiele für die Kamera…
Wir bummeln von hier aus weiter und bewegen uns gemütlich auf die Colonne di San Lorenzo zu. Hier ist es fast menschenleer und nahezu perfekt für ein Foto. Und an der Bar an der Ecke machen wir eine kleine Pause für einen zweiten Geburtstagscappuccino.
















Dann folgt eine etwas längere Pause vor dem nächsten Geldautomaten, denn Ralf hatte sich gestern an der Tankstelle seine Kreditkarte gesperrt und diese heißt es, jetzt wieder freizuschalten. Nach etwa 15 Minuten ist das auch geschafft und es geht direkt zur nächsten Haltestelle der Straßenbahnlinie 15, die uns in etwa 25 Minuten zu unserer Haltestelle in der Nähe des Stellplatzes bringt.
Hier folgt dann das Highlight des Tages oder sollen wir besser sagen: Allies ganz persönliches Geburtstagsgeschenk!
Als die Tür unseres Womos offen steht, peilt die kleine Maus die kleine Gruppe Hühner in der Nähe unseres Wohnmobils an und Schwups ist sie draußen, jagt die Bande, die laut krakeelt 2 Runden über die kleine Grasfläche vor unserem Womo und reagiert auf unser Rufen so, als hätte sie gar nichts angestellt. Gemütlich kommt sie in stolzer Haltung zurück, legt sich auf den Beifahrersitz und tut so, als wäre nichts gewesen. Ralf, dem das Ganze im Moment noch recht unangenehm ist, macht noch eine kurze Runde, um zu schauen, ob einem der Hühner etwas zugestoßen ist. Aber alles ist okay. Als er dann zurückkommt, können wir uns vor Lachen nicht mehr halten und unsere kleine Fellnäsin scheint umso stolzer.
Es folgt eine Pause bis etwa 17 Uhr. Wir machen uns kurz stadtfein und los geht es in Richtung Navigli. Es ist wunderbar warm und wir genießen die schöne Stimmung hier an den Kanälen der Stadt. In einem kleinen Lokal genießen wir einen Weißwein. Kurz nach 8 bei Sonnenuntergang verlassen wir diesen Teil der Stadt, um über Porta Genova und die Straßenbahnlinie 2 in Richtung Brera zu fahren.








Das Einsteigen mit dem Hundetransporter in die Straßenbahn gestaltet sich etwas schwierig, doch dann sind wir drinnen. Bei Einfahrt in die zweite Haltestelle stellt Ulli den Verlust ihres Handys fest. Da wir vermuten, dass es bei der Einsteigeaktion aus der Jackentasche gefallen ist, steigen wir aus und Ulli rennt die beiden Stationen zurück. An der Station selbst ist nichts und auch in den umliegenden Bars, Läden und Apotheken wurde nichts gefunden.
Also läuft Ulli leicht frustriert wieder zurück zur Haltestelle, an der wir alle ausgestiegen waren. Und da steht Ralf. Ganz ruhig und entspannt.
Er nimmt Ulli in den Arm und gibt ihr ihr Handy, dass sich in einem der Fächer ihres Rucksackes wiedergefunden hatte. Es kullert ein kurzes Erleichterungstränchen und wir setzen unsere Fahrt mit der 2 in Richtung Brera fort.
Der Vorfall von gerade eben macht es im ersten Moment schwierig, das Ausgehviertel und die auf der Straße sitzenden Weissager zu genießen. Aber nach etwa 1 Stunde ist es wieder fast so wie vorher. Unser Abendessen, eine Pizza, ist nicht so ganz der Glanzpunkt des heutigen Tages, aber es ist ein ruhiger Tisch und wir können alle einmal durchschnaufen. Jetzt kann ja nichts mehr passieren, oder doch?



Von Brera aus laufen wir zurück zum Duomo, der jetzt im Licht wundervoll aussieht. Es ist etwa halb 12, als wir in unsere Bahn einsteigen, die uns zurück zum Stellplatz bringen wird. Die Fahrt verläuft ruhig, auch das Aussteigen ist problemlos. Wir laufen zum vorderen Ende der Bahn, um über die Schienen in Richtung unseres Womos zu laufen. Das Männchen auf der Fussgängerampel zeigt grün und Ulli geht voraus.
Gott sein Dank etwas zögerlich, denn im selben Moment fährt die Straßenbahn einfach los, obwohl sie noch rot hat.
Die Bahn macht eine Vollbremsung, der Fahrer möchte, dass wir noch die Schienen überqueren, was aber mit dem Wagen nicht mehr geht, da die Bahn auf dem Übergang steht. Ulli ist mega sauer und schimpft mit dem Fahrer. Außer einem Riesenschrecken ist Gott sei Dank aber nichts passiert.
Nach 12 erreichen wir unseren Stellplatz. Hier ist es wunderbar ruhig und wir schlafen gleich ein….mal sehen, wann die Hähne aufstehen…
Diese wundervolle Reise endet hier…am 25.04.2023 verlassen wir nach einem ausgiebigen Lebensmitteleinkauf dieses schöne Land. Unser Weg führt uns durch das sonnenbeschienene Tessin, hinauf zum Gottardtunnel. Hier zeigen sich die schneebedeckten Berge und man kann am Gottardgipfel selbst, das auf der Alpennordseite herrschende, schlechtere Wetter schon sehen.
Vorbei am Vierwaldstätter See biegen wir ein in Richtung Deutschland und träumen schon jetzt von unserer nächsten Reise….wohin die gehen wird…wer weiß das schon?
Sehr, sehr schöne Stadt und Bilder , die ihr gemacht habt. Vom Stellplatz war nix dabei. War der noch so gut ?
Auf jeden Fall habe ich eure Reiseberichte sehr genossen.
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Hallo….die Fotos von dem für die Region typischen Bauernhof gehören tatsächlich zum Stellplatz von Mailand. Zur Straßenbahnhaltestelle sind es von hier aus etwa 10 Minuten zu Fuß und etwa 35 Minuten später steigt man vorm Dom aus…für uns auf jeden Fall wieder einen „Stopp“ wert!
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…und natürlich für unsere „Hühnerjägerin“!
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