02. – 04. September 2022
Das letzte richtige Sommerwochenende ist angesagt. Noch ein letzter Kundentermin, den wir dank überaus hilfsbereiten und freundlichen Menschen leider nur verspätet erreichen, und dann sind wir endlich am See.



Der sehr rote Abendhimmel kündigt den lang ersehnten Regen schon an und so können wir Samstag morgen endlich mal ausschlafen.
Es ist endlich etwas kühler und auch unser See scheint aufzuatmen. Die Tauchbedingungen sind wieder angenehm und schön. Ein Grund mehr, den wunderschönen Seebewohnern einen Besuch abzustatten.
Schon beim ersten Atemzug unter Wasser setzt dieses wundervolle Gefühl der Entspannung ein. Die Anspannung und der Stress der vielen Stunden im Büro sind plötzlich ganz weit entfernt und bereits der erste Blick auf eine der filigranen Süßwassermedusen scheint wie eine Begegnung aus einer anderen Welt.



Eine kleine Info zu diesen wunderschönen Tieren:
Durchmesser des Schirms bis 2,5 cm, am Schirmrand befinden sich bis über 600 nesselbesetzte, fadenförmige Tentakeln. Der sogenannte und auf den Fotos erkennbare Magenstiel endet in 4 Mundlappen. Diese Tiere vermehren sich anders wie andere nicht auf sexuelle Art, sondern durch die sogenannte Knospung.
Nachdem sich die Blicke von diesen bezaubernden Tieren endlich lösen, ist es Zeit für einen Besuch an der Brutstätte einer der vielen Sonnenbarsche. Denn nur dann hat man die Möglichkeit wirklich sehr nah an diese sonst so scheuen Tiere heranzukommen. Eine echte Herausforderung für den Fotografen, den richtigen Moment zu erwischen. Heißt: genau in diesem Moment „freischwebend“ – nicht wie bei der Landfotografie mit einer durch ein Stativ fixierten Kamera- den Auslöser zu betätigen.
Gerade mit der Makrolinse bedeuten kleinste Bewegungen des Motivs bzw. der Kameraposition einfach nur 100% Schrott. Stative kommen aber unter Wasser zum Schutz der Unterwasserlandschaft und derer Lebewesen nicht in Frage!!!
Auch andere Bewohner des Sees zeigen sich und posen vor der Kamera. Hechte, Karpfen, Karausche, Aal und Flussbarsche….jedes Lebewesen schön auf seine eigene Art. Das Einzige, was fehlt, sind ein paar Sonnenstrahlen, die im richtigen Moment eingefangen, die Unterwasserwelt dann in ein absolut magisches Licht tauchen.





















Und genau das ist das, was Ulli dann wohl beim morgigen Tauchgang erneut ausprobieren möchte. Nur wenn die Sonne richtig steht, bilden sich Regenbogenfarben in den winzigen, fast durchsichtigen und zu nahezu 100% aus Wasser bestehenden Quallen.
Heute Abend heißt es aber erstmal nett grillen auf der Terrasse, nette Gespräche und vielleicht auch mal ein leckeres Bierchen.
Schon früh am nächsten Morgen sieht man, dass der Wetterbericht nicht gelogen hat. Stahlblauer, wolkenloser Himmel und die Sonne ist schon gleich richtig warm. Ab und an ein kleiner Windhauch. Vielleicht ist ja heute der Tag, an dem Ulli endlich die lang geplanten, magischen Quallenbilder machen kann.
Die Messlatte wird durch ein davor geführtes Gespräch und der mitgeteilten Absicht noch etwas höher gelegt und dann geht es nachmittags in den See. Von oben betrachtet scheinen die Bedingungen perfekt. Es ist alles da. Eine glatte Oberfläche, eine tiefer stehende Sonne. Fehlen eigentlich nur noch die Quallen, die richtige Kameraeinstellung und der richtige Moment.
















Es beginnt etwas schleppend. Quallen sind zwar da, aber auf den Fotos zeigen sich nur zartpastellfarbene Lichtspiele. Beim Blick auf die Restladung des Kameraakkus wird Ulli etwas nervös, denn dieser zeigt gerade mal noch 29% an. Egal….
Nach einigen Änderungen an den Einstellungen und des Winkels zum Objekt ist er da: der erste richtig magische Moment: ein Volltreffer der Regenbogenfarben in der Qualle.
















Und dann läuft der Tauchgang fast ab wie ein Rausch. Die Sonne scheint nun wirklich perfekt zu stehen und bei jedem Betätigen des Auslösers zeigen sich neue und buntere Details dieser wundervollen Lebewesen.
Dass Ulli erst das Wasser verlässt, als der Kameraakku leer ist, denkt Ihr Euch bestimmt, wenn Ihr Euch die Fotos angesehen habt.
Uns hat dieser Moment wieder gezeigt, wie wichtig es für die eigene Zufriedenheit ist, auch kurze und magische Begegnungen, ob in der Natur oder wo auch immer, als groß und schön zu betrachten. Denn nur wenn man mit sich selbst zufrieden ist, kann man nett zu anderen Menschen sein.

….. wie immer traumhaft schöne Bilder und aufschlussreiche und auch lehrhafte Berichte
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