Bilderbuchküste in Südwales

20. Juni 2022
Heute geht es ein kleines Stück in Richtung Süden. Wie in den vergangenen Nächten war die Ruhe überwältigend und wir haben richtig gut geschlafen. Ein leckerer Bialettikaffee, ein entspanntes Frühstück und nach einem Womoservice an der richtig guten Entsorgungsstation des Home Farm Camping geht es die „ganz“ engen Straßen zurück durch St. Davids hindurch und dann in Richtung Fishguard.

Hier besuchen wir kurz den gut sortierten COOP Markt, um ein paar Vorräte aufzufüllen und weiter geht es über die A40, die von den Ausmaßen jetzt eher an eine Autobahn erinnert, in Richtung Haverfordwest.
Bereits in der Stadt Haverfordwest verändern sich die Straßenverhältnisse wieder.

Kurze Zeit später befinden wir uns dann auf einer engen, aber zweispurigen Straße in Richtung Marloes, unserem nächsten Ziel. Noch freuen wir uns, dass man einigermaßen gut an entgegenkommenden Traktoren und LKWs vorbeikommt. Aber die Freude dauert nicht lange, denn plötzlich wandelt sich die Straße wiedermal in „einspurig“ mit gelegentlichen Ausweichbuchten. Enger geht nicht, oder doch?

Wegen der kurvigen ersten Strecke, die auf Googlemaps angezeigt wird, entscheiden wir uns für die zweite, deutlich geradere in Richtung des kleinen Campings. Diese aber entpuppt sich als „hautenger“, betonierter Feldweg. Das Gras kuschelt sich ab und an ans Womo und wir hoffen, dass uns nun niemand entgegenkommt, denn Ausweichbuchten sind Fehlanzeige. Doch dann stehen wir vor einem Transporter. Es hat etwas von einem Abenteuerfilm für Womofahrer.
Und jetzt? Die netten Arbeiter im Transporter fahren etwa 300m im Rückwärtsgang in einen Feldweg, um uns passieren zu lassen. Statt, wie wahrscheinlich zuhause beim Vorbeifahren zu Grummeln, winken die drei noch herzlich und wünschen uns eine gute Reise.
Kurze Zeit später haben wir es geschafft. Wir sind in Marloes und fahren gegen 13 Uhr auf das Grundstück des Foxdale Guesthouse and Camping. Wir werden nicht nur einmal begrüßt, nein, alle vier Eigentümer begrüßen uns ganz herzlich, halten ein Schwätzchen und entschuldigen sich, dass wir noch einen Moment warten müssen, bevor uns jemand zu unserem Stellplatz bringt. Es ist so nett, dass wir uns auch hier gleich wieder total wohl fühlen.
Kurze Zeit später parken wir im Schutz von ein paar Bäumen auf unserem Platz. Es ist sonnig, aber es weht ein kühler Wind. Perfekt für ein Mittagessen in der Sonne.

Gegen 15 Uhr beginnen wir, die Fahrräder für einen kleinen Ausflug in Richtung Martin’s Haven klarzumachen. Martin’s Haven ist der Ausgangspunkt für Touren nach Skomer Island, einem echten Vogelparadies, welches wir in den nächsten beiden Tagen besuchen möchten.

Unsere Fahrräder parken wir am Check-In für die Tagestouren. Hier fällt uns auf, dass wir das Wasser für unsere Fellnasen vergessen haben. Amadeo ist zwar ein wenig motzig darüber, aber die beiden gehen dann doch mit uns durch den Viehzaun hindurch, hinauf auf den naheliegenden Küstenpfad. Der Ausblick auf dem Weg nach oben ist schon sehr beeindruckend. Aber der Blick von oben auf die Inseln Skokholm und Skomer ist einfach nur paradiesisch schön. Eine Kulisse wie aus dem Bilderbuch. Genießt einfach die Fotos.

Zurück geht es an einigen Kühen vorbei an den Ausgangspunkt unseres kurzen Spaziergangs. Dort kommen gerade Taucher aus dem Wasser, die Ulli um ein wenig Trinkwasser anbettelt. Den direkt neben ihr liegenden Trinkwasserbrunnen hat sie einfach mal ignoriert.
Aber so erfährt sie bei dem kurzen Gespräch mit einem der Taucher ein wenig über die Einmaligkeit der Unterwasserwelt dieses Küstenabschnittes von Wales.
Zurück bei den Fellzwergen stürzt sich Amadeo auf den frisch gefüllten Trinknapf. Wenig später sitzen wir wieder auf unseren Fahrrädern und es geht die hügelige Strecke zurück nach Marloes. Unterwegs fällt Ralf’s Fahrradkette zweimal und Ulli’s einmal herunter. Keine guten Aussichten für weitere Touren mit den Rädern. Und so packen wir diese bei Ankunft am Camping wieder hinten auf’s Wohnmobil und beschließen, die nächsten längeren Touren dann wieder zu Fuß zurückzulegen.


Den Abend lassen wir bei einem Pint im Pub ausklingen. Geplant war, hier zu essen, denn wir haben nichts vorbereitet. Aber auch diese Gaststätte hat kaum Personal, sodass sie nur Gäste zum Abendessen annehmen, die auch reserviert haben. Schade…

Als wir um kurz nach halb 8 an unseren Platz zurückkommen, haben wir etwas Abendsonne vorm Womo. Schnell ist der Grill angeworfen und aus dem Hackfleisch, dem frischen Salat und einem frisch gebackenen Brot ist schnell ein Abendessen gezaubert.

Und dann beginnt sie, die Vorfreude auf Morgen. Ralf wird Skomer Island besuchen.
Nach dem Vorbereiten der Kameras geht es in die Waagerechte und wir schlafen direkt ein.
Gestört wird die Nachtruhe durch Schießübungen an einem nahegelegenen Übungsplatz, an dem mit schwerem Gerät, wie z. B. mit Panzern geübt wird. Es ist sehr laut und die Druckwellen sind deutlich zu spüren. Und klar, es bringt einen wieder mehr in die Realität zurück und man denkt darüber nach, wie sich wohl die vielen Menschen derzeit in der Ukraine fühlen müssen. Denn die Schüsse haben etwas Beängstigendes. Die Fellnasen hingegen stören sich kaum an den fremden Geräuschen und schlafen ruhig weiter und das tun wir dann auch….
Bis Morgen….

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