21. Juni 2020
Heute ist der erste Sonntag im Sommer. Scheinbar wissen wir alle vier davon, denn wir schlafen deutlich länger als sonst. Der Tag beginnt mit blauem Himmel, jedoch zieht sich dieser relativ schnell mit dicken Wolken zu. Ralf stellt beim Check der Wohnraumbatterie fest, dass diese über Nacht nicht geladen hat, was uns bei der nicht vorhandenen Tagesplanung hilft: Es soll nach Wolphaartsdijk ans Veersemeer gehen, in der Hoffnung die Batterie durch die Fahrt wieder aufladen zu können.Außerdem gibt es dort eine Füllstation für unsere Tauchflaschen und einen Sparmarkt mit frischen Brötchen…also alles, was man für Taucher’s schönen Sonntag braucht. An Zierikzee vorbei geht es über die Zeelandbrücke, allerdings mit kurzem Stop vor dem Bereich der klappbaren Straße, denn ein Schiff möchte passieren.



Also stehen wir für etwa 10 Minuten auf dieser gigantischen Brücke und warten. Kurze Zeit später erreichen wir den Yachthafen von Wolphaartsdijk. Hier befindet sich auf dem ehemaligen Campingplatzgelände nun eine Grossbaustelle für den Bau vieler Ferienhäuser. Die Füllstation ist etwas umgezogen, aber der Sparmarkt ist noch der alte geblieben, die Brötchen Gott sei Dank nicht….sie sind herrlich frisch und besonders die Kirschplunder ist der Renner des heutigen Frühstücks.
Danach genießen wir von der Mauer auf dem Deich aus ein wenig das Taucherkino, wie Ralf immer so schön sagt. Wir beobachten unsere Tauchkollegen beim Zusammenschrauben des Materials, beim ins Wasser gehen….einfach unterhaltsam…
Und dann wird es Zeit, selbst ins Wasser zu hüpfen. Lange ist es her, dass wir das letzte Mal hier zum Tauchen waren….mit ein wenig Vorfreude, aber ohne großartige Erwartungen geht es unter die Wasseroberfläche und direkt auf ca. 8 m Wassertiefe beginnt er völlig überraschend:
der Tanz der Sepiola, des kleinen wundervoll gefärbten Kopffüssers oder auch einfach Mini-Tintenfisch.






Aber auch der Rest des Riffes bietet filigrane Unterwasserbewohner. Ralf gelingt sogar eine Begegnung mit einer riesigen Nacktschnecke und wir sind schon ganz gespannt, wie die Aufnahmen geworden sind. Das Riff ist klein und sehr empfindlich, da der Boden aus sehr feinem Seidment besteht. Jede heftige Bewegung wird mit schlechter Sicht bestraft und bei so mancher Begegnung mit unseren Taucherkollegen vermindert sich die Sicht bis auf Null. Schade….
Neben der Sepiola begegneten uns heute große grüne Samtschnecken, wundervolle Gesprensterkrabben, mystisch wirkende Anemonen, bizarre Quallen und vieles mehr….
Mittlerweile ist es halb 8 Uhr abends. Wir sind hier am Deich nach unseren beiden Tauchgängen nun noch die einzigen. Alle anderen scheinen bereits zuhause zu sein. Wir sind am Überlegen, ob wir heute Abend den Sonnenuntergang am Brouwersdamm sehen möchten. Vielleicht fahren wir ja über Neelte Jans zurück…. Mal sehen…wir melden uns gleich wieder.











Nach einer Kurz-OP an Amadeos Pfote am Straßenrand (Holzspahn eingetreten) geht es über das Deltawerk zurück nach Schouwen-Duiveland zum Brouwersdamm. Hier wollen wir bei Kibbeling mit Remouladensauce den Sonnenuntergang genießen.
Das Licht ist zwar wunderschön, aber der Wind ist heute Abend so kalt, dass wir bereit gegen 21:45 Uhr aufgeben und in unser süßes Zonnemaire zurückfahren.
Und morgen?
16 Stunden Sonne sind angekündigt…..da wird uns doch wohl was einfallen…