Wo die Libelle fliegt, merkwürdige Wesen, bildschöne Seebewohner und ein historischer Moment…

07. Juli 2023
Ein richtig heißes Wochenende am See liegt vor uns, als wir am Freitagnachmittag gegen 17 Uhr das Büro verlassen.
Die Klimaanlage läuft wieder und so ist es jetzt bei ca. 32 Grad erträglich ja sogar angenehm im Womo zu sitzen. Der auf dem Navi angezeigte Stau auf Höhe Heidelberg hat sich bei unserem Eintreffen bereits aufgelöst und so erreichen wir nach einem Kurzeinkauf im neuen Edeka-Markt in Kronau unseren Tauchclubsee.
Von der Oberfläche gesehen hat sich die Sicht im Vergleich zum letzten Mal etwas eingetrübt, was uns leider dann auch von den Tauchern, die gerade aus dem Wasser kommen, bestätigt wird.

Wir freuen uns sehr, dass Margit und Marco zum „Hallo-Sagen“ vorbeikommen und der von ihnen mitgebrachte Sommersecco ist einfach nur ein kleines Träumchen. Dankeschön!
Als wir uns gegen 11 Uhr in die Waagerechte begeben, sind wir schon ganz gespannt auf die vor uns liegenden Tauchgänge in diesem schönen Gewässer.
Auf einem Streifzug am See entlang gelingen Ulli am Abend ein paar tolle Libellenaufnahmen und auch einer der Eisvögel kommt für ein kurzes Beweisfoto in die Nähe des Steges.

08. Juli 2023
Die vergangene Nacht war angenehm ruhig und sogar angenehm kühl. Doch heute soll das Thermometer bis auf 36 Grad steigen. Und es ist bereits beim ersten Weg ins „kühle“ Nass fast schon zu warm.
Wir haben bereits auf Sommeranzug (5mm) umgestellt, was sich im Wasser angekommen, als gute Entscheidung herausstellt.
Und ja, die Sicht ist wirklich kein Vergleich zu den Traumbedingungen von vor 2 Wochen. Die riesigen Vorhänge an Schleimalgen sind nahezu weg und auch die Seerose hat im Moment keine einzige Blüte zu bieten.
Ein Wiedersehen mit Ute, Ben und Peter macht den Tag sehr kurzweilig. Wir haben uns lange nicht gesehen und daher einiges zu erzählen, was uns aber nicht von einem weiteren Tauchgang abhält.

Am Nachmittag gibt es dann noch einen echten historischen Moment hier am Althäuser. Bestimmt ist der See auch überrascht, als Carsten im See ankommt und nach so langer Abwesenheit einfach mal wieder abtaucht, hier für Euch im Bild festgehalten.

Der historischer Moment

Der See ist wie schon vor 2 Wochen voller kleiner Barsche, überall stehen Junghechte und im Flachwasser kümmern sich die Sonnenbarsche um ihre Gelege. Mit dem Weitwinkelobjektiv macht es heute nur bedingt Spaß auf „Fischjagd“ zu gehen. Umso besser sind die Ergebnisse des zweiten Tauchgangs gemeinsam mit unserer Makrolinse. Aber seht selbst.

Nach einer erfolglosen Abendpirsch von Michi und Ulli, die auf Eisvogel hoffen, lassen wir den Abend bei einem gemeinsamen Barbecue auf der Terrasse der Tauchbasis gemütlich ausklingen.

09. Juli 2023
„36 Grad und es wird noch heißer“ so singt es heute Morgen aus dem Radio und ja, jetzt um 8 Uhr ist es schon echt warm.
Die Sonne dreht über den Tag richtig auf und so ist es fast unangenehm im dünnen Neopren die paar Schritte zum See zu laufen.

In einer Tiefe von etwa 6 Metern bei etwa 20 Grad Wassertemperatur treffen wir wieder auf die winzigen Süßwassergarnelen und auch ein paar kleine Teichmuscheln bieten ein wunderschönes Motiv. Ebenso die im letzten Jahr stark gewachsenen gelben Süßwasserschwämme. Auf einem kleinen Hecht hat sich eine Assel am Kiemen festgesetzt. Auf dem vergrößerten Foto könnt Ihr deutlich die Augen dieses Winzlings erkennen.


Und so gehen auch diese beiden Tauchgänge wie immer viel zu schnell vorüber. Draußen hat es nun etwa 38 Grad und man wünscht sich, einfach nur im See auf 5 Meter Tiefe bleiben zu können. Und man würde gerne im See schwimmen gehen. Aber alle Taucher und auch die Bewohner der Wochenendhäuser des Geländes nebenan halten sich an das hier herrschende Badeverbot, über das wir vor kurzem berichtet haben.

Um 17 Uhr gehen wir nochmals zum Steg in der Hoffnung auf eine Eisvogelbegegnung. Aber das einzige was wir sehen sind 2 neue Spezies. Am gegenüberliegenden Ufer erscheint ein Paar mit Hund. Der Hund springt ins Wasser und Herrchen hinterher. Herrchen beginnt in Richtung Seemitte zu schwimmen, woraufhin Ulli auf 2 Fingern pfeift und ruft: „Hier ist Baden verboten!“ Der Schwimmer motiert mit der Antwort: “ Das ist mir doch scheißegal!“ zu einem echt merkwürdigen Wesen.
Auch als Kevin ihm das ganze nochmal in Amerikanisch über den See ruft, kommt nur ein: „Der soll Deutsch mit mir reden!“ und kurz danach „Ich komm mal zu Euch rüber geschwommen!“ Warum das merkwürdige Wesen das vor hat, wissen wir nicht…



Wir lassen das Wesen schwimmen, Kevin fährt gen Heimat und wir packen unsere Tauchausrüstung zusammen.
Ulli sitzt bereits angeschnallt auf dem Beifahrersitz, als besagtes Wesen mit Frau und Hund zu unserem Wohnmobilparkplatz kommt und dann beginnen die beiden mit folgenden Worten auf uns einzumeckern: „Solche Menschen brauchen wir in Deutschland nicht. Sie spielen sich auf wie die Dorfpolizei! Sie kommen bestimmt aus dem Osten!“
Da fragt man sich zwischenzeitlich schon, was in deren Köpfen so vor sich geht.
Ralf möchte den beiden erklären, dass ein Schwimmer bei einem solch dichten Bewuchs wie an dieser Stelle im See die Wasserpflanzen wahrscheinlich ausreißt, unter Umständen Laichgebiete zerstört und so das Gleichgewicht des Sees gestört werden kann. Aber die beiden merkwürdigen Wesen lachen uns nur aus.
„Wir wohnen seit 40 Jahren in Kronau und wenn es heiß ist, dann gehen wir immer hier zum Schwimmen!“ und dann ziehen diese Wesen, die der Meinung sind, das Regeln nur für die anderen gelten, davon.
Ein echt trauriges Erlebnis, aber wir kennen diese Art der merkwürdigen Wesen leider schon zu Genüge….
Ganz wichtig für Euch zu wissen: hier in der Region gibt es fast in jedem Ort einen Badesee, aber nur wenige Seen, an denen Tauchen und Angeln gestattet ist. Warum die Wesen nicht dort zum Schwimmen gehen, können Sie uns auf unser Nachfragen nicht Erklärung.
Der negative Dämpfer ist fast vergessen, als wir uns unserer Wohnung nähern und wir sind froh, das nur noch 28 Grad statt der bei Abfahrt noch herrschenden 36 Grad auf der Temperaturanzeige stehen.

Und ja, wir freuen uns schon jetzt auf unseren nächsten Besuch am See, seinen tollen Bewohnern und den netten Menschen, die wir dort immer wieder treffen.

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