16. April 2023
Nach der geballten Kultur der letzten Tage, lassen wir es heute langsam ansehen. Das Wetter entscheidet den Weg und der geht in Richtung Norden, denn im Süden des Landes sind einige Unwetter angesagt. Vorbei an dem wundervollen Städtchen Capalbio geht es zum Monteargentario.



Wir verlassen die Aurelia bereits in Orbetello, wo jedoch selbst das einfache Parken eines Wohnmobils schon nicht gestattet ist. Bliebe zu hoffen, dass sich nach der nächsten Bürgermeisterwahl im Mai die Situation verbessert.
Aus diesem Grund landen wir zum Frühstück auf der Feniglia, dem nördlichen Damm, der den Monte Argentario mit dem Festland verbindet. Das Frühstück ist lecker, die Sonne scheint und der Preis ist nahezu unschlagbar. Due cappuccini e due cornetti gibt es hier für 5,40 Euro.



Bei diesem leckeren Frühstück, beschließen wir die weitere Route und landen auf einem Stellplatz bei Talamone. Man steht hier zwar direkt am Meer, aber schon beim Parken fällt uns das recht merkwürdige Camperpublikum auf. Hier stehen Trailer, Allradfahrzeuge und sonstige merkwürdige Konstrukte, die man bei den Straßen hier in der Region nun wirklich nicht braucht. Wir werden noch über diesen Platz berichten.
Nach einer netten Mittagspause im Womo, das Wetter hat leider im Moment nur Wolken zu bieten, geht es auf dem „Lungomare“ nach Talamone. Hier landen wir in der Bar Approdo und genießen die Aussicht auf’s Wasser. Einen kurzen Besuch am Aussichtspunkt später geht es wieder zurück zu unserem Wohnmobil. Als wir ankommen, kommt endlich die Sonne raus und es ist wunderbar warm.












Genießen können wir die Wärme für etwa eine Stunde und dann beginnt die Störung. Im Trailer etwa 50 Meter von uns entfernt hört man Rammstein und Ähnliches. Da wir auf Luv zum Störenfried stehen, mag man sich die Lautstärke auf Lee gar nicht erst vorstellen oder aber die Lautstärke bei Windstille. Pro Kaltgetränk scheint die Musik etwas lauter zu werden, was uns jetzt gegen 17:30 Uhr zum Verlassen dieses Ortes bewegt.
In der Nähe ist ein weiterer Platz mit Sonnenuntergangsaussicht, aber dieser ist schon jetzt schon mit den anderen Platzflüchtlingen überfüllt und so fahren wir über die Feniglia zurück nach Terra Rossa und parken kurze Zeit später auf dem Platz Le Miniere ein.
Es reicht für ein Ichnusa in den letzten Sonnenstrahlen, bevor uns die Stechmücken nach drinnen verjagen.
17. April 2023
Ein Blinzeln der Sonne durchs Fenster weckt uns am heutigen Morgen. Wir haben gut geschlafen und der Wetterbericht steht auf Fahrradtour. So verlassen wir gegen halb 10 den Stellplatz La Miniere und sind wenige Minuten später in Orbetello. Wir frühstücken in einer Bar am großen Stadttor, bei dessen Durchfahrt mit dem Womo wir immer am liebsten die Spiegel einklappen. Hier befindet sich auch der Eingang zum ehemaligen Militärflughafen von Orbetello.


Wir nutzen die lange Pause, um Dona und Salvatore anzurufen und zu fragen, ob die beiden in den nächsten Tagen Zeit haben.
Dona hat leider viele Termine, während Salvatore am Abend auf einen Aperitivo Zeit hat und uns gerne um halb 6 an unserem Womostellplatz abholen wird.
Unweit von hier entdecken wir hoch in den Bäumen eine Reiherkolonie, die die Pinien hier an der Piazza scheinbar als Brutplatz nutzt. Beim unter den Bäumen durchlaufen, sollte man auf jeden Fall ein wenig ein Auge nach oben haben, denn ab und an fällt etwas „Glücksbringer“ vom Himmel.
Wir kommen unbefleckt durch und können auch das ein oder andere Foto machen.










Dann heißt es ein bisschen durch die Straßen bummeln, ein paar Kleinigkeiten einkaufen und hier und da ein Schwätzchen halten. Ulli kauft Ralf ein kleines Geschenk als Dankeschön für die schöne Tour, über das sich Ralf riesig freut. Beim Einkauf spricht sie recht lange mit dem Verkäufer über alles mögliche. Als Ralf gerade sein Päckchen ganz glücklich aufpackt, kommt der Verkäufer, den Ralf natürlich nicht kennt, jetzt in seiner Mittagspause zufällig bei uns vorbei und fragt, wie Ralf denn den Inhalt findet. Ralf antwortet völlig verdutzt, dass er es toll findet und fragt Ulli kurz danach: Woher kennt der uns denn?
Dass Ulli lachen muss ist ja klar., ihr vielleicht auch ein bisschen….
Von hier aus geht unser kleiner Stadtbummel weiter. Es ist schon halb eins, was unseren kleinen Fellnaserich zu einem Hunger-Motzbellen veranlasst, als wir gerade an einer geeigneten Bank zur „Raubtierfütterung“ vorbeikommen. Diese ist schnell erledigt und wir finden kurze Zeit später, gegen 1 Uhr, im „Gustangolo“ einen Tisch für unser geplantes Mittagessen.
Heute Mittag gibt es eine Antipasto, nämlich Pici ai Frutti di Mare für zwei und dann für jeden ein Fritto Misto mit Insalata Mista. Dazu ein Glas Weißwein. Unser Platz ist ruhig, das Essen ist sehr lecker. Dem ein oder anderen von Euch würde es bestimmt etwas zu lange dauern, bis die Speisen fertig sind. Aber es ist alles wunderbar frisch zubereitet und das Fritto Misto knuspert bis zum letzten Stückchen.





Unsere Fahrräder stehen nicht weit von hier. Gegen 15 Uhr sind wir dann in Richtung Ospedale unterwegs, da dort normalerweise die hier in der Lagune ansäßigen Flamingos stehen. Aber wir sehen nicht mal einen einzigen.
Egal, es geht wieder zurück zum Wohnmobil. Die Sonne scheint und wir haben bis halb 6 Zeit, diese zu genießen. Und das tun wir auch. Ein Wiedehopf nutzt die Ruhe auf dem Stellplatz und hopst wenige Meter von uns entfernt im Gras herum. Die Kamera haben wir zwar schnell zur Hand, aber leider fliegt der Schönling in einen nahegelegenen Baum und wir können ihn nur noch aus etwas Entfernung fotografieren.




Kurz vor halb 6 sind wir am Eingang des Stellplatzes, bestellen noch kurz 2 Brioches und ein halbes gesalzenes Brot für morgen, bevor um Punkt halb 6 Salvatore auf den Platz fährt. Noch in seinem Firmentransporter, den er nach einem kurzen Begrüßungsschwätzchen in einen BMW umtauscht.
Lächelnd meint er: „Wärt Ihr italienische Freunde, wären wir mit dem Fiat gefahren, aber da Ihr aus Deutschland kommt, nehmen wir den BMW!“
Es geht nach Porto Santo Stefano. Hier ist vorne am Hafen eigentlich alles so, wie wir es kennen. In Richtung „Il Moletto“ hingegen ist der Lungomare doch stark aufgehübscht. Sieht zwar ganz nett aus, aber ob das wirklich passend ist, sei dahin gestellt.


Unser Weg führt uns ins „Il Grottino“. Auch diese Bar hat diese Aufhübschkur genossen. Der Wein, ein Vermentino aus der Maremma, ist toll.
Die angebotenen Austern lehnt Ralf mit leicht verzehrtem Gesicht ab. Wir sitzen hier am Hafen, schauen auf die alte Festung und es ist schön, wieder mal ein paar Stunden mit Salvatore zu verbringen. Wir lachen viel und haben Spaß. Während unserer gemeinsamen Zeit hier in PSS erzählen wir Salvatore von dem schrecklichen Publikum auf dem Stellplatz in Talamone, was er nur mit dem Satz „I camperisti la fanno un Casino!“ kommentiert, was so viel bedeutet: Die Camper dort haben kein Benehmen und fallen mehr als negativ auf.

Um halb 9 sind wir dann wieder zurück am Wohnmobil. Schnell durch die lästigen Stechmücken ins Wohnmobil und kurze Zeit später beginnt es wieder mal zu regnen. Die Regentropfen trommeln uns in den Schlaf, ohne das wir einen Plan für morgen haben…oder doch: es gibt ja Brioches zum Frühstück!
Ralf sieht sehr zufrieden aus und Salvatore scheint ein lustiger, geselliger Typ zu sein.
Bei den etwas düsteren Aufnahmen wartet man jeden Moment auf einen Vampir der um die Ecke kommt 😉
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