Wenn Wände Geschichten erzählen – ein Besuch in Campiglia Marittima

02. Oktober 2020
Der Sturm mit Windböjen der Stärke 8 beginnt pünktlich um 2 Uhr nachts. Unser Wohnmobil wackelt und wir haben eine wirklich „stürmische“ Nacht. Etwas unausgeruht treffen wir am heutigen Morgen beim Frühstück auf unsere Tauchgruppe. Vielleicht ist das so, wenn man eine Gruppentour organisiert…irgendwann geht einem das permanente Gemeckere derart auf den Zeiger, dass man einfach nur weg möchte. Wir organisieren ja gerne Reisen für Freunde, aber so ein merkwürdiges Benehmen haben wir selten erlebt.

Es folgt ein klärendes Gespräch, aber der ein oder andere versteht unseren Ärger scheinbar immer noch nicht. Egal…unser nächster und letzter Programmpunkt ist eine Tour mit Cristina durch Campiglia Marittima. Sie zeigt uns ab 15 Uhr bei einer etwa zwei Stunden
dauerndenn Tour Reliefs, Inschriften und sonstige Zeichen an den Wänden der Häuser ihrer Stadt Campiglia Marittima.

Über einen der bedeutendsten Entdecker der Etruskischen Stätten hier an der Costa degli Etruschi Isidoro Falchi, einen Kämpfer, der sich für die schulische Bildung eingesetzt hat, bis hin zu neuzeitlichen Zeichen zum Schutz der immer seltener werdenden Mauersegler. Es ist wunderbar den Geschichten zu lauschen. Immer weiter bergauf führt uns unsere Tour zur Rocca, der mit Sagen umwobenen Festung. Selbst die Templer werden mit dieser Festung in Verbindung gebracht….Aufregend und wunderschön zugleich…ich hatte zu Beginn vergessen zu erwähnen: der Sturm hält immer noch an und der Wind pfeift durch die engen Gassen, was die ganze Tour noch etwas mystischer macht.

Auf dem Weg zur Pieve di San Giovanni, der Kirche Johannes des Täufers, kommen wir an einem alten Alchemistenzeichen vorbei, das auf die Templer verweist. Dieses findet sich dann auch direkt vor dem Hauptportal dieser beeindruckenden Kirche, die heute leider geschlossen ist. Auf einem Aussichtspunkt gelegen beherbergt dieser mystische Ort nicht nur den Bezug zu den Templern, sondern an seinen Mauern ruht etwas versteckt das mystische Sator-Quadrat…wir lauschen gebannt Cristinas Ausführung, finden dank ihrer Hilfe die versteckten Wächter im Mauerwerk und der ein oder andere stellt sich bestimmt vor, wie es hier einst gewesen sein könnte. Dass dann auch noch das Tor, das wir vor wenigen Minuten passiert haben, wie von Geisterhand geschlossen wurde….Mysterie, Templer, Sator….nein, ab 1. Oktober schließt das Friedhofstor bereits um 17 Uhr automatisch. Und unsere ganze Gruppe befindet sich nun eingeschlossen an diesem Ort. Gut für uns, dass es einen Notknopf gibt, der 10 Minuten aktiv ist. Das Tor öffnet sich kurz, wir verlassen diesen Ort und direkt hinter uns schließt es sich wieder von Geisterhand. Mystischer Abschluß einer tollen Tour.

Kurz noch ein Aperitivo in Campiglia, ein zweiter in San Vincenzo und schon sitzen wir beim Abschlussessen unserer Clubreise…bei leckerem Rotwein und später bei Limoncello….ein doch noch schöner Tag geht zu Ende.

Ab Morgen sind wir wieder Fotocamper, wobei wir uns wohl am 3 Oktober einen freien Tag gönnen werden….wir „lesen“ uns….

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