Eine Enttäuschung in „Benvenuti al Sud“…und weiter in Richtung Süden…

22. Dezember 2025

Das war der erste Übernachtungsplatz in Italien, an dem nachts und in der Dämmerung ganz nahe Wolfsgeheule zu hören war. Von den angekündigten Wildschweinen haben wir aber nichts mitbekommen.

Schon beim ersten Blick aus dem Fenster zeigt sich der Himmel in seiner schönsten Farbe: Blau. Und so sitzen wir nur kurze Zeit später im Womo und sind auf dem Weg ins nahe gelegene Santa Maria di Castellabate, wo es einen freien Parkplatz für Wohnmobile geben soll. Natürlich nicht ohne vorher das Schild des Kinoerfolgs „Benvenuti al Sud“ einer eins zu eins Kopie von „Willkommen bei den Schti`s“ zu fotografieren.
Als wir den Stellplatz erreichen ist bereits klar, dass wir nicht über Nacht bleiben werden. Nicht mal für den Tag finden wir diesen Parkplatz schön. Schnell haben wir Ersatz gefunden. Wenig später erreichen wir den Lungomare des kleinen Ortes. Im Sonnenlicht ein echter Traum.


Die erste offene Bar ist unsere. Wir ordern Cornetti ai Frutti di Bosco und Caffè und Cappuccino. Kurze Zeit später erscheint eine nette Dame am Tisch, lächelt uns an und meint: „Waldfrüchte sind aus, wir haben nur noch Schoko oder Crema“ Und so stehen wenig später der Kaffee und die Hörnchen mit Schoko vor uns und der Tag gilt als eröffnet.

Im Caffè selbst sind noch 2 weitere Tische besetzt. Eine Familie aus Frankreich bei einem üppigen Frühstück und ein auffallender, junger Mann, in schwarz gekleidet mit Glatze, der laute Selbstgespräche führt. Die älteren Herrn, die auf ihrem Morgenspaziergang die Bar passieren, sind alle sehr nett und grüßen. Ein echter Genuß hier zu sitzen.

Eins der nebenan liegenden Restaurants scheint heute geöffnet zu haben und so beschließen wir, ein wenig in der Stadt rumzutrödeln und zum Mittagessen zu bleiben.
Wir besuchen die Filmkulisse am Strand, bummeln ein wenig an den weihnachtlich dekorierten Geschäften entlang und erreichen wieder unser Womo gegen 12 Uhr.
Schnell sind wir stadtfein und los geht es ins nahegelegene Restaurant. Die ersten Wolken sind bereits aufgezogen und so setzen wir uns in den offenen, überdachten Bereich. Der Kellner ist ganz okay, aber so richtig Lust auf seine Arbeit hat er nicht.
Wir ordern die Fischvorspeisen des Hauses, die auch ganz lecker sind. Und hinterher eine Spaghetti alle Vongole. Bei einem Preis von 18 € für diese Primi ist die Erwartung recht hoch. Was uns serviert wird ist ein lieblos auf den Teller verteilter Haufen Nudeln mit insgesamt 11 Vongole/Venusmuscheln. Verglichen zur Vorspeise grenzt das Gebotene an eine Frechheit.
Als dann ein paar Einheimische ins Restaurant kommen und auch die Spaghetti Vongole bestellen, ist spätestens klar, dass hier Einheimische anders bedient werden als Fremde. Die Vongole auf den Nachbartellern sind zahlreich und die Pasta ist ansprechend angerichtet und hat etwa die dreifache Größe unseres Gerichtes.


Klar teilen wir unseren Standpunkt mit der lustlosen Bedienung, die dann leider auch noch patzig wird. Schade…denn nach der Fischvorspeise hätte es hier wirklich schön sein können.
Jetzt um halb drei hat sich der Himmel entgültig zugezogen und so fahren wir weiter in Richtung Süden. Über die Schnellstraße geht es an Palinuro vorbei und dann wieder ein wenig in Richtung Norden auf die A2.


Sizilien oder nicht…wir wissen es noch nicht. Doch beim Blick auf den Wetterdienst wissen wir, dass wir erstmal auf dem Festland bleiben. So peilen wir einen Platz in Autobahnnähe mit direkter Strandlage an.
Ziemlich genau um 18 Uhr befahren wir den Stellplatz am Lido Berardelli in Falerna. Schnell haben wir geparkt und sitzen kurze Zeit später in der kleinen Bar bei einem Glas Weißwein und Oliven aus eigener Herrstellung.

Die anderen Wohnmobilisten haben sich, bis auf ein älteres Deutsches Pärchen, dass in Tarnkleidung draußen sitzt, in ihre fahrenden Wohnzimmer verzogen, zu erkennen an den riesigen Satschüsseln auf deren Dächern.
Die Tarnkleidung der verbliebenen macht auf uns genau den Eindruck, den das Verhalten der beiden bestätigt. Nach dem dritten Versuch einen Guten Abend zu wünschen, folgt wieder keine Antwort. Also als bestätigt abhaken und einfach links liegen lassen.


Und das tun wir auch. Wir setzen uns vor unser Womo. Mit etwa 17 Grad ist es noch sehr warm. Das Meer ist gerade mal 20 Meter entfernt, man kann Sterne sehen. Ein langes Telefonat mit Freunden später begeben wir uns wieder nach drinnen und kurz danach beginnen wir Bilder zu sichten, den Wetterbericht zu beurteilen und unsere Tour für morgen vorzubereiten. Vielleicht geht es zum Thermalbecken in Caronte….wir schreiben`s….

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