Vom Winde verweht….

15. September 2025

Der Wind hat bereits nachts deutlich aufgefrischt. Die Sonne scheint zwar, aber so wie der Wind steht, ist der schöne Bergse Diepluis Tauchplatz erst einmal nicht möglich. Ulli fährt mit dem Cabrio noch kurz zum Beweisfoto und dann heißt es: erneut die Insel wechseln.

Es geht wieder in Richtung Zonnemaire. Schon beim Befahren der Insel zeigt sich ein Regenbogen. Der 2. Regenbogen des Morgens steht dann direkt über Zonnemaire. Leider können wir diesen nicht fotografieren.

Wenig später befahren wir den Hof von Yvonne und Bart. Hier waren wir vor 5 Jahren das letzte Mal. Jetzt so gegen halb 1 klopft Ulli kurz an deren Tür. Und dann steht Yvonne vor ihr. Noch als sie sich vorstellen möchte, hält sie kurz inne und meint: „Wir kennen uns!“ Und dann folgt eine herzliche Umarmung und Ulli steht im Esszimmer und stört die Mittagspause der Familie.

Da der Wind mittlerweile Sturmstärke erreicht hat, platzieren uns die beiden an der windgeschütztesten Stelle des Platzes in der Nähe der 3 Hofalpakas. Wir parken ein und freuen uns, wieder hier zu sein. Ein Grünspecht begrüßt uns hier ebenfalls.

Etwa 2 Stunden später fährt das Tauchcabrio in Richtung Frans Kok Riff. Es ist sonnig, doch der Wind pfeift über den Parkplatz, auf dem nur noch ein einziges anderes Auto steht. Der dazugehörige Solotaucher kommt gerade vom Tauchgang zurück und so sparen wir uns den Kontrollblick über den Deich auf die Wasserobfläche. Kurz Zeit später betreten wir den Steg. Es ist magisch, die durch den Wind entstehenden Verwirbelungen zu beobachten.

Leider hat das Riff hier am Tauchplatz in den vergangenen 4 Jahren sehr viele sichtbare Schäden durch Massentauchen erfahren. Vor dem Steg ist eigentlich kaum noch Leben. Warum dann genau dort ein grauer, wirklich wunderschöner Drückerfisch seine Wohnhöhle hat? Nahezu unbegreiflich. Seit seiner Anwesenheit kommen Taucher in Scharen nur um diesen Fisch im Bild festzuhalten.

Und da ist eins der großen Probleme für das Riff. Jeder Taucher braucht gleich nach abgeschlossender Ausbildung einen eigenen Unterwasserfoto, um Likes auf seinen Social Media Kanälen zu generieren. Und daher leidet die Unterwasserwelt massiv. Nach der Tauchausbildung mit 4 – 10 Tauchgängen, kann man unter Wasser nicht fotografieren, ohne dem Ambiente zu schaden.
Zum Vergleich: Ulli hatte ihre erste Kamera unter Wasser dabei als sie ca. 750 Tauchgänge hatte.

Schade, aber besser ruhig sein, sonst erntet man nur böse Kommentare.

Hier ein par Aufnahmen des schönen Fisches, der wahrscheinlich irgendwann keine Lust mehr auf Blitzlichgewitter und Anfassversuche haben wird.

Ansonsten gibt es hier an Frans Kok nicht mal mehr eine einzige Nacktschnecke zu sehen – eigentlich sind jetzt um diese Jahreszeit jede Menge Ploiislakken und Wierslakken hier. Erwähnenswert ist die Sichtung einer einzigen Seedahlie, die in ganz Zeeland häufiger anzutreffen waren-

Als wir wieder zurückkommen, werden wir von den Fellnasen erwartet. Die Sturmböen fegen immer noch über den Platz und wir überlegen jetzt schon, wo wir am besten mit den beiden am Abend spazieren gehen.

Natürlich schauen wir später am Eisvogelplatz vorbei. Aber auch hier peitscht der Wind übers Wasser und macht das Fliegen für den kleinen Vogel nahezu unmöglich. Stattdessen unterhält uns ein Entenpaar während unseres Aufenthalts ein bisschen und die Möwe von unserem letztem Besuch ist auch wieder da.


Nach einer halben Stunde fahren wir weiter ins nahe Brouwershaven. Hier können wir einigermaßen windgeschützt Gassi gehen. Durch die Stadt heult das Pfeifen der vielen im Hafen liegenden Boote.

In Zonnemaire angekommen fangen wir die vom Wind fast komplett getrocknete Tauchausrüstung ein, genießen ein Feierabendguinness und dann beginnt unser Familienkochabend. Die Kochbox Grünes Thaicurry ist heute dran. Nach etwa 40 Minuten ist unser Essen dann fertig. Es schmeckt einfach nur herrlich.

In der Zwischenzeit hat Nieselregen eingesetzt und trommelt uns kurze Zeit später in den Schlaf…

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