Farbexplosionen, Hörnchen verloren und ein Wiedersehen am Palazzo Ducale…

02. März 2025

Der Wecker klingelt um halb 5. Die Fellnasen sind leicht motzig und müde, wir hingegen voller Vorfreude auf die erneuten Maskenbegegnungen und die angekündigte Sonne für heute. Da wir für unsere Fellnasen extra Kostüme genäht haben, werden die beiden heute morgen noch aufwendig gestylt und der zum Kostüm zugehörige Kopfschmuck angepasst. Doch schon als wir um 5:36 Uhr ins Vaporetto einsteigen, fehlt eins von Allies „Hörnchen“. Und da beide heute ja gleich aussehen sollen, entfernen wir die mühevoll angebrachten „Hörnchen“ auch wieder aus Amadeos Fell und los geht es in Richtung San Marco. Schade…


Als wir vom Vaporetto steigen sind von Weitem schon einige Masken zu sehen, Wahrscheinlich auch deshalb, weil sie Leuchtmittel in ihre Kostüme eingearbeitet haben. Eigentlich minütlich kommen jetzt neue Masken hier vor dem Palazzo Ducale an. Faszinierend schön, die reinste Farbexplosion. Es entstehen einige wirklich magische Aufnahmen hier in dieser wundervollen Atmosphäre. Normalerweise herrscht hier eine schöne Ruhe, die man am heutigen Morgen stören möchte. Eine Gruppe von unverkleideten Mitdreißigern versucht durch lautes Gekreische und wildes auf dem Platzumhergespringe zu provozieren. Toll finden wir, daß alle, wie als wäre es abgesprochen, nicht auf dieses nicht vorhandene Benehmen reagieren und so den Störenfrieden keinerlei Bühne bieten. Nach etwa 5 Minuten ist die Störung ausgestanden und die Ruhe kehrt zurück.

Ulli führt einige nette Gespräche mit Fotografen, die sie schon vor 2 Tagen getroffen hatte und ist fasziniert von der kleinen Gruppe vor den Säulen, die sich dort spontan zu einer Tanzkoreographie getroffen hat. Ganz zu schweigen von diesem wundervollen Licht, das einem in dieser Kulisse fast den Atem raubt.


Vor dem Palazzo Ducale treffen wir dann auch die beiden Engländer, die wir bereits vor 2 Jahren hier getroffen haben. Vielleicht erinnert Ihr Euch noch an die tollen Masken , die sich mit unseren beiden Fellnasen haben fotografieren lassen. Es folgt ein etwas längerer Plausch und natürlich ein paar Fotos mit und ohne Fellnase. Dazu sollte noch erwähnt sein, dass Amadeo auf derartig gestellte Fotos heute morgen keinerlei Lust hat.
Die Zeit vergeht wie im Flug und genau so wie vor 2 Tagen leert sich der eben noch mit vielen, vielen Masken so bunt bestückte Platz zusehends beim 8 Uhr-Läuten.


Und wir verlassen den Platz auch und genießen die wunderbar wärmende Sonne auf unserem Weg entlang des Wassers in Richtung Arsenale. Hier lädt das kleine Caffè an der Ecke zum Morgencappuccino und einem leckeren Cornetto ein. Und weil es hier so schön ist, muss es auch noch ein zweiter Cappuccino sein. Es folgt ein netter Plausch mit einer Französin und einem Dänen, die beide seit einigen Jahren hier in Venedig leben in der uns verbindenden Sprache Italienisch.
Erst gegen 11 Uhr werden hier am Arsenale die Masken erwartet. Also schlendern wir durch die Gassen zum Campo Bandiero e Moro, wo wir auf einer wundervoll sonnigen Bank den Morgen genießen.
Einige Hundebesitzer und deren Fellnasen lernen wir auf diese Weise auch kennen und es macht Spaß das Leben in Venedigs Gassen zu beobachten.

Jetzt gegen Viertel vor 11 passieren immer wieder Masken den Platz in Richtung Arsenale. Also auch Zeit für uns wieder in diese Richtung aufzubrechen. Schon einige Meter davor an der Kirche mit den schönen Säulen herrscht Fotostimmung pur. Die meisten der Fotografen sind supernett und rücksichtsvoll. Einer aber tanzt natürlich immer aus der Reihe. Ein Wiener rempelt Ulli an mit den Worten „Schleich di“ und stellt sich dann mitten ins Bild für andere anwesende Fotografen.
Diese lassen sich das aber nicht gefallen und ein netter spanischer Fotograf erklärt dann dem Herrn aus Österreich, dass er sich dank seines Benehmens doch jetzt besser hier entfernen möchte, sehr mit Nachdruck und Wirkung. Später am Tag bedankt sich Ulli für diese „spanische Heldentat“

Vor dem Arsenale ist dann wirklich Leben. Auch hier sind sehr, sehr schöne und aufwendig maskierte Menschen anzutreffen. Mit einigen unterhält sich Ulli auch und man kennt sich noch von vor 2 Jahren. Der einzige Störenfried hier am Platz ist der bunte Clown mit dem Saxophon. Beim ersten Lied noch nicht, aber dann trötet er leider immer weiter und geht den hier Anwesenden etwas auf die Nerven. Auch hier bei diesem kleinen Maskenevent entstehen wieder wundervolle Bilder, die Euch hoffentlich genauso faszinieren wie uns.

Und dann ist Pause angesagt. Kaum zurück auf dem Lido begeben wir uns in die Waagerechte. Erst gegen 5 Uhr sitzen wir wieder auf dem Vaporetto in Richtung Venedig. Wir steigen bereits am Arsenale aus und laufen in ein eher untouristisches Viertel, um hier den Abend zu verbringen.


In einer Bar, in der die Einheimischen ein wenig Karneval feiern, stoppen wir für unseren heutigen Aperitivo. Und der ist einfach nur lecker. Angefangen bei der Polenta, über die Aubergine bis hin zur Garnele. Es gibt ihn den Cicchetti-Himmel.
Erst gegen halb 7 verlassen wir diesen wunderschönen Ort, um ein paar Gassen weiter ein Libanesische Restaurant zu besuchen. Ein paar Mezze und ein nettes Gespräch mit dem Kellner später sind wir wieder unterwegs in Richtung Haltestelle Ospedale, um von hier aus zum Lido zurückzufahren. Die wenigen Touristen auf unserem Vaporetto steigen bereits an der nächsten Haltestelle wieder aus, um zur Lichtershow im Arsenale zu gelangen. Und dann sind nur noch Einheimische auf dem Boot. Die Fahrt bei diesem traumhaften Sternenhimmel ist kurzweilig, der Abschluß-Lugana im Dolce Vita lecker und der Heimweg entspannt. Morgen vormittag geht dann unsere Fähre zurück zum Festland…oder bleiben wir noch eine Nacht?….

Ein Gedanke zu „Farbexplosionen, Hörnchen verloren und ein Wiedersehen am Palazzo Ducale…

  1. hallo ihr Lieben, es sind wunderschöne Impressionen. Ganz tolle Kostüme. Ihr habt es wie immer toll in Szene gesetzt. 😘😘🙋🏻‍♀️ liebe Grüße von Petra und Thomas

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