Eine Festung im Sturm und Sonnenuntergang in Alghero

12. Januar 2025

Dass es hier auf dem Weingut jetzt im Januar total ruhig war, könnt Ihr Euch bestimmt denken. Nur das Tosen des in einiger Entfernung liegenden Meeres ist zu hören. Als wir aufwachen finden wir uns an einem Weinberg mit Rosen und Traumblick auf die schneebedeckten Gipfel von Korsika wieder.

Gegen 11 Uhr schafft es der stürmische Wind, die Wolken wegzuwehen und die Sonne kommt raus. Wir verabschieden uns bei Bastiano, zahlen unsere Einkäufe und stehen kurze Zeit später vor dem Elephante, einem Stein in Elefantenform. Wir halten mitten auf der Straße und haben diesen ansonsten überlaufenen Fotospot für uns alleine.

Von hier aus sind es nur noch wenige Kilometer ins schöne Castelsardo. Hier ist es in der Saison schwierig, das Womo zu parken, heute aber bei diesem stürmischen und verhältnismäßig kaltem Wetter sind die Bürgersteige kurz vor dem Hochklappen.

Wir parken an der Hauptstraße und es geht zu Fuß die steilen Treppen hoch zur Festung. Etwa 10 weitere Personen trauen sich bei den hier herrschen Sturmböen in diese wunderschöne, aber fast komplett geschlossene Altstadt. Das Kassenhäuschen der Festung hat tatsächlich geöffnet. Es ist bestimmt schön hier, wenn man nicht fast weggeweht wird. Aber dieser Tatsache geschuldet bleiben wir nur kurz und zurück geht es durch die zugigen Gassen. Die Fellnasen sind auch glücklich, als wir endlich im Windschatten sind. Die Sonne wärmt gleich wunderbar und fast wie bestellt hat genau hier ein kleines Restaurant geöffnet. Der Traumblick macht den Namen „View“ und wir setzen uns an einen der Tische draußen. Schnell sind Stuhlkissen organisiert und dann genießen wir unser Mittagessen mit Blick auf die Küste und die Bucht, in der sich riesige Wellen brechen.

Schon beim Essen und mit dem Blick auf die Wetterkarte machen wir uns Gedanken zum heutigen Übernachtungsplatz. Wir fahren die Küstenstraße entlang, parken an einem echten Traumstrand mit geöffneter Bar, aber der Wind ist so stark und das Meer so laut, dass wir nicht bleiben.

Schließlich befahren wir kurze Zeit später die Schnellstraße in Richtung Alghero, dem einzigen in der Nähe liegenden Ort, an dem morgen die Sonne scheinen soll. Um 4 Uhr parken wir am Hafen und sind pünktlich zum Sonnenuntergang auf der Festungsmauer.

Auch hier sind kaum Menschen unterwegs, nur wenige Restaurants und Caffè sind geöffnet. Eine Traumstadt im Winterschlaf.

Die blaue Stunde ist magisch, am Hafen finden wir eine nette Bar, ein perfekter Ort zum Aufwärmen. Da heute unser letzter Abend auf Sardinien ist, wollen wir gerne nochmal typisch sardische Gerichte genießen. Wir finden tatsächlich ein kleines Restaurant mit netten Eigentümern und guter Küche. Es gibt gemischte Vorspeisen aus dem Meer und anschließend Culurgiones und Malorreddus.

Ein vielleicht letzter Vermentino und gegen halb 11 laufen wir durch menschenleere Gassen zu unserem Womo. Beim Blick auf den morgigen Wetterbericht und die Vorhersage für die Fährfahrt sieht es ein wenig besser aus…mal sehen, ob das auch stimmt. Die Wellen sollen nur noch 3 Meter haben, es soll aufhören zu regnen und der Wind soll abends deutlich abflauen…ein wenig zieht sich deshalb die Magengrube schon zusammen, aber das sanfte Rauschen der Wellen rauscht uns in den Schlaf….

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