Lagunen, Wetterflucht und eine Spontan-Weinprobe…

11. Januar 2025

Der Hahn ging zwar etwas vor und begann bereits gegen 5 mit dem Gekrähe, aber das war so schön, daß wir erst um halb 9 wach werden. Noch scheint die Sonne, aber dass soll sich ab etwa 3 Uhr ändern. Ein Regengebiet ist im Anzug. Da wir gerne nochmal zum Stagno wollen, genießen wir genau dort unser Frühstück. Leider sind heute nur wenige Wasservögel in der Nähe des Parkplatzes und so fahren wir zum Parkplatz in Porto Botte nach einem Stopp beim Gemüsehändler weiter.

Neben vielen Flamingofotos entstehen hier auch Bilder von Wolken und Spiegelungen dieses magischen Ortes. Zuerst haben wir hier und da noch Sonnenmomente, aber der Himmel zieht sich, wie angekündigt, immer mehr und mehr zu.

Als wir gegen 3 diesen Ort in Richtung Inselnorden verlassen, beginnt es zu regnen. Schnell sind wir auf der Autobahn Richtung Sassari unterwegs. Der Regen und der Wind werden stärker und stärker. Der Wetterbericht hat uns als Ziel Valledoria eingeben lassen. Hier gibt es einen Parkplatz gleich neben einem Fischrestaurant, in dem wir vor vielen Jahrren mal richtig gut gegessen haben. Bevor wir allerdings dort ankommen, lotst uns unser Navi in eine Abkürzung. Mehr als ein geteerter Feldweg ist es nicht. So drehen wir mitten im Nirgendwo nach etwa 2 Kilometern wieder um. Alles in der Hoffnung, dass uns niemand entgegenkommt. Außer einer Schleiereule, der wir direkt in die Augen sehen können und die Gott sei Dank bei dieser Aktion nicht zu schaden kommt, kommt uns tatdächlich niemand entgegen. Wie vom Wetterdienst angekündigt, hat es jetzt um kurz vor 7 aufgehört regnen. Der Parkplatz ist groß und leer, das Restaurant hat geöffnet, aber die Preise haben sich seit damals mehr als verdoppelt. Und damals war es schon gehobene Küche. Da sehen wir unser Abendessen schon in weite Ferne rücken.

In geringer Entfernung liegen einige Weingüter mit Wohnmobilstellplätzen. Ralf telefoniert alle umliegenden Plätze an. Entweder es klingelt durch oder der Anrufbeantworter schaltet sich ein. Und dann meldet sich auf dem Weingut Ligios tatsächlich eine freundliche Frauenstimme. Ralf reicht Ulli kurz den Hörer. Diese fragt, ob der Stellplatz geöffnet hätte und erhält als Antwort: „Ja, kommt gerne her. Wir haben heute eh eine Weinverkostung mit typischem Käse und Wurst der Region. Da könnt Ihr gerne dabei sein!“ Unser Abendessen ist gerettet.

Jetzt sitzen wir hier in der Cantina vor dem knisternden Kamin. Außer uns ist noch ein junges mallorquinisches Paar anwesend. Die Speisen sind zum Niederknien, der Wein fantastisch, die Kulisse traumhaft. Carmela gibt einem das Gefühl, ein bisschen hier zuhause zu sein. Erst kurz vor Mitternacht sind wir an unserem vom Vollmond hell erleuchteten Womo und hoffen, dass der Wetterbericht für morgen Recht hat und hier die Sonne scheint. Wir sind gespannt…

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