06. November 2024
Viel geschlafen habe wir nicht. Immer wieder kreisen unsere Gedanken um die Tatsache, dass Peter nicht mehr hier ist. Beim Morgenspaziergang schweifen unsere Blicke über den leeren Camping. Alles Orte der Erinnerung. Der Kaffee duftet am heutigen Morgen irgendwie anders und es herrscht eine ungewöhnliche Stille beim Frühstück. Diese wird durch ein Klopfen unterbrochen.
Es ist Mirjam. Draußen nieselt es traurig aus dem Nebel. Aber trotz mehrfacher Bitten, Mirjam möchte nicht zu uns ins Womo kommen, denn sie hätte keine Zeit. Also stellt sich Ulli zu Ihr in den Nieselregen. Das es ein trauriges Gespräch ist, könnt Ihr Euch alle bestimmt denken. Und es dauert gerade mal mehr als 90 Minuten…wäre vielleicht doch besser gewesen, das ganze nach drinnen zu verlegen.


Langsamer als sonst packen wir ein. Immer wieder schweifen suchende Blicke über das Gelände und dann, kurz vor dem Losfahren, klingeln wir nochmals bei Mirjam. Die Umarmung ist herzlich und dauert lange. Wir versprechen, bald wieder zu kommen. Das haben wir fest vor.
Unser Weg führt uns im Nebelgrau in die Nahe Middelbourg gelegene Baumschule Zeelandplant. Hier wollen wir einige Pflanzen für unseren Garten erstehen. Es ist eine tolle, große Gärtnerei mit einer riesigen Auswahl an Pflanzen und vor allem Rosen. Klar hätten wir noch einiges mehr kaufen können, aber wir hätten keinen weiteren Blumentopf mehr im Womo unterbringen können.
Nach unserem Einkauf meldet sich die Magengrube. Es ist bereits kurz vor drei. Zeit, sich um das Mittagessen Gedanken zu machen. Irgendwie sagt uns keiner der Orte in der Nähe zu und das Wetter sieht auch nicht so aus, als müsste man hier bleiben.‘
Da fällt Ulli die Fiskeete in Yerseke ein, die immer über Mittag geöffnet hatte. Und so auch heute. Als geht es in etwa einer halben Stunde dorthin. Hier waren wir bereits öfter zum Seelenkibbeling essen. Eigentlich aber immer in der warmen Jahreszeit, wo man draußen sitzen konnte. Heute hat es grauen Himmel, es ist nasskalt und drinnen sind nur wenige Plätze besetzt.
Eine kurze Frage, ob die Fellnasen erlaubt sind und wir sitzen an einem schönen Tisch mit Blick auf die Fischfangflotte.
Yerseke haben wir übrigens deshalb bereits kennengelernt, weil sich hier ein kleiner Wohnmobilstellplatz bei einem zauberhaften Hofladen befindet. Damals hatte er etwa 12 Plätze für Camper, heute mindestens 40. Der kleine angrenzende Laden, hatte morgens wundervollen Kaffee und herrliche, kleine Apfelkuchen…






Aber zurück zu unserem Mittagessen. Wir entscheiden uns heute nicht für den Kibbeling, sondern nehmen das LOW TIDE Menü – Krabbensüppchen, gebackenes Schollenfilet mit Remoulade und Pommes und einen hausgemachten Cheesecake. Dazu ein Sauvignon Blanc. Die Fellnasen sind in Vorzeigeverfassung, die Bedienung ist sehr nett und jetzt gegen 5 Uhr beginnt sich das restaurant wieder langsam zu füllen. Während der Nachspeise meint Ralf nur: „Lust auf Apfelkuchen und Cappuccino zum Frühstück?“
Ja, warum eigentlich nicht. Nach nur 5 Minuten Fahrt parken wir auf Platz Nummer 3 auf dem kleinen Stellplatz „de Plantage“ ein.
Angemeldet hatten wir uns bereits über das Onlineformular. Jetzt um halb 6 ist es schon dunkel. es folgt eine Gassirunde mit den Zwergen und schon sitzen wir wieder im Womo, checken den Wetterbericht für die nächsten Tage und planen den morgigen Tag.
Wegen Zeelandnebel werden wir wohl langsam in Richtung nachhause fahren…
7. November 2024
Dass uns unsere Gassirunde am heutigen Morgen direkt in den kleinen Hofladen der Plantage führt, könnt Ihr Euch bestimmt denken. Und es gibt Cappuccino und Apfelküchlein. Der einige Unterschied ist. Früher musste man draußen sitzen. Heute gibt es Plätze neben einem wärmenden Ofen. So verbringen wir unseren Morgen in diesem schönen Ambiente. Eine kleiner Einkauf einiger Mitbringsel und etwas Weihnachtsdekoration und weiter geht es in Richtung Zuhause.





In der Region Achen soll am heutigen Nachmittag die Sonne scheinen und so steueren wir den Wohnmobilhafen in Düren an, den wir gegen 2 Uhr erreichen. Schnell ist die Standgebühr entrichtet und los geht es entlang der Rur durch eine wunderschöne Herbstlaublandschaft. Immer am Fluss entlang. Hier und da fliegt ein Eisvogel laut rufend vorbei. All das wäre noch schöner, wenn die Sonne endlich auftauchen würde. Aber leider tut sie das nicht.








Also geht es wieder im Nebelgrau zurück.
Um halb 7 haben sitzen wir dann im Taxi, um nach Düren zu fahren. Wir wollen heute Abend essen gehen und landen in einem kleinen italienischen Restaurant. Die Bedienung wirkt sehr aufgesetzt und die Küche ist ganz okay, aber nichts Besonderes.
Schon um kurz vor 10 sind wir wieder zurück. Müde, aber auch glücklich, da wir beschlossen haben, morgen nach Hause zu fahren. Wir, die wir immer reisen, freuen uns seit ewigen Zeiten mal wieder auf zuhause…
8. November
Ist es da verwunderlich, dass wir bereits um halb 4 wach sind, kurz die Fellnasen ausführen, beim Tankstopp einen doppelten Espresso ordern und schon um halb 8, pünklich zum Frühstück, vor unserem Haus einparken.
Wir hatten eine schöne und erholsame, wenn auch sehr traurige Zeit in Zeeland. Aber wir wissen, dass ein Teil unseres Herzens für diesen Landstrich schlägt. So ist auch völlig unklar, wo uns unsere nächste Reise hinführen wird. Ihr werdet es bestimmt aber hier lesen können.

tolle Reise und Fotos.
LG Ralf
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