10. Mai 2024
Heute ist er: der blödeste aller Urlaubstage: der letzte nämlich.








Die Fellnasen sprinten noch einmal vom Morgengassi kommend zurück ins Womo zum Frühstück. Und dann heißt es Zusammenpacken. Das ramponierte Zelt verstauen, beim Camping auschecken und dann „Tschüss sagen“ bei den netten Menschen in der Tauchbasis. Danke nochmal an Maggy, Hinko und das ganze Team von Mihuric Diving Center. Und ein paar Abschiedsfotos bei Ullis Kormoran entstehen ebenfalls.
Zurück am Womo dann die bange Frage: wie verhält sich unsere Gangschaltung heute? Werden wir nachhause fahren können?Alles soooo bluesige Gedanken, dass man schonmal ins Grübeln verfällt…zum Beispiel über unser gutes altes Mittelmeer, in dem sich doch in den letzten Jahren sehr viel verändert hat.












Früher gab es noch Seegraswiesen in jeder Bucht. Keinen einzigen richtigen Halm haben wir auf unseren Tauchgängen gesehen.
Auf Oktopusse zu treffen war mal langweilig, denn sie saßen an jeder Ecke. Keinen einen haben wir dieses Mal gesehen.
Und dann die wundervollen Steckmuscheln mit ihren zauberhaften Bewohnern, den Partnergarnelen. Wenn man eine findet, dann leider nur noch die Überbleibsel, nämlich die Schale. Es stimmt einen schon traurig….aber jetzt mal weiter mit unserer Reise.
Die Gänge lassen sich im Stand einlegen. Also starten wir aus dem Campinggelände heraus. Leider fangen hier die Schaltprobleme schon an. Aber wir schaffen es auf die Bundesstraße und schließlich auf die Autobahn, alles fast ohne Schalten.
Beim Versuch des Einlegens eines höheren Gangs, scheint unsere Fahrt fast zu Ende. Ulli hat schon die Servicekarte in der Hand, um den Pannendienst zu verständigen, aber dann ist der vierte Gang drinnen, die Warnblinkanlage aus und unsere Fahrt kann weitergehen. Ziel ist die erste und am nähesten gelegene Fiatwerkstatt in Italien.




Wir verlassen die Autobahn, folgen unserem Navi und landen auf einer Bundesstraße ohne Belag. Hier ist eine viele Kilometer lange Baustelle, die wir einigermaßen meistern.
Wie auch den Rest des Weges. Um 2 Uhr befahren wir den Hof einer Werkstatt in Opicina oberhalb von Triest. Es hat gleich jemand Zeit für uns und einer der Mechaniker unternimmt eine Probefahrt.
Und dann die Erkenntnis: Ja, eine Reparatur ist notwendig, aber erst frühestens in 2 Wochen möglich. Und jetzt?
Der Mechaniker hat aber einen Tipp für uns: Er zeigt Ralf, mit welchem Trick er schalten kann und rät uns, auf die Autobahn zu fahren, Staus zu umgehen und zurück nach Deutschland zu fahren.
Und schon sind wir unterwegs. Ein Trinkgeld wandert in die Spendenbox der Werkstatt, denn niemand wollte einen Cent von uns haben. Das wäre ja wohl Ehrensache, meint der Mechaniker, grinst und geht an seine bisherige Arbeit zurück.



Nach dem ganzen Stress ist aber noch ein Halt in Tarvisio notwendig. Unterwegs kümmern wir uns schon um einen Reparaturtermin zuhause.
Gegen 4 Uhr befahren wir den Parkplatz, den wir schon öfter zum Übernachten genutzt haben, Ulli geht ein paar leckere Lebensmittel im naheliegenden Spezialitätenladen einkaufen und dann sitzen wir mit einem Glas Wein vor unserem Wohnmobil auf der Wiese. Die Gedanken kreisen um diese Reise und natürlich an die vor uns liegende Fahrt zurück.
Selce – ein Ort, an dem wir vor 8 Jahren die letzte, gemeinsame Reise mit unserem Ben hatten, ein Ort, der uns nach einem Tag Aufenthalt schon so vorkam, als wären wir nie weg gewesen, ein Ort, an den wir gerne wieder zurückkommen möchten.

Und wir haben es geschafft. Am frühen Nachmittag am 11. Mai 2024 kommen wir an unserem Wohnort an. Leicht gestresst, müde, aber auch voller Vorfreude auf’s nächste Mal am Mittelmeer….