Was für ein Wetterbericht…

08. Januar 2024

Völlig unerwartet lugt heute Morgen die Sonne auf unseren Platz. Perfekt also für leckeren Bialetti und die mitgebrachten Cornetti. Hatten wir schon erwähnt, dass es auch heute Morgen auf dem Platz rumkrakelt? Jetzt ist man auf einer Insel unterwegs, die größer als Hessen ist, und trifft ausgerechnet wieder genau die Camper, wegen denen man vor ein paar Tagen schon mal weiterfuhr. Man hört auch heute wieder nichts außer den beiden, Gott sei Dank in ausreichender Entfernung.

Plan für heute ist, die Stadt Cefalù zu besuchen, denn laut allen Wetterdiensten soll das Wetter da einigermaßen okay sein. Dass Wolken manchmal eine andere Richtung einschlagen als vorhergesagt…das ist halt manchmal so. Wir fahren also in das camperunfreundliche Städtchen Cefalù und parken dort bei noch leicht zu sehendem blauen Himmel am Hafen ein. Da die Hafenbar im Netz sehr gelobt wird, wollen wir dort eine Kleinigkeit essen. Außer Getränken gibt es dort in der Wintersaison aber nichts. Wir trinken eine Cola und sind kurz darauf unterwegs in Richtung des Wahrzeichens der Stadt, dem Normannendom. Zuerst wollen wir gerne noch zur kleinen Mole. Der Himmel ist SOOOO grau und die sonst so fotogene Stadt möchte auch von uns kaum abgelichtet werden, so folgt der einzige Lichtblick: der Besuch des kleinen Restaurants „A Marina“. Neben Parmiggiana und Pesce Spada gibt es Caponata und Pasta alla Norma. Der Inhaber und auch die Bedienung sind sehr nett und hundefreundlich und Amadeo genießt sein Wässerchen aus der extra für unsere Fellnasen bereitgestellten, sizilianischen Keramik.

Als wir nach etwa 1,5 Stunden gehen, nieselt es bereits. Ganz anders als im Wetterbericht angekündigt. Unser Weg führt uns schnell für ein paar Beweisfotos zur Mole…es geht auch ganz anders (Beweisfotos von vor 10 Jahren folgen)…und schließlich zum Domplatz, auf dem wir heute ganz alleine sind, denn mittlerweile regnet es noch viel heftiger.

Hier noch eine kleine Erinnerung von unserer ersten Reise: Beim Aperitivo auf dem Domplatz fragte Ulli den Kellner „Avrebbe Wifi? (Haben sie Internet? gesprochen wi-fi) Der Kellner schaut total verdutzt. Als Ulli dann auch noch fragt: „Solo dentro o anche fuori? Nur drinnen oder auch draußen?“ verliert der Kellner fast die Beherrschung: „Nur drinnen natürlich, Signora!“ raunzt er. Und all das, weil er „Pipi“ statt „Wifi“ verstanden hatte. In Italienisch sagt man übrigens „Weifei“!! Dass wir uns alle vor Lachen kaum noch halten können, nach der Klärung dieses sprachlichen Sahnestücks und der Vorstellung, den Blumenkübel zu nehmen, ist Euch bestimmt klar.

Hier ein paar Fotos von damals. Auch von der Wohnmobilwiese, wo der Parkplatz heutzutage 50 € kostet, und das zwischen 8 und 22 Uhr. Übernachten verboten!

Und jetzt zurück zur Wirklichkeit. Die Tropfen werden dicker und es werden immer mehr. Wir erreichen noch einigermaßen annehmbar unser Womo, bevor es nur so vom Himmel herunterprasselt. Es ist klar, hier bleiben wir nicht. Die ganze Nordküste ist fest im Griff von starkem Regen. Anders als im Wetterbericht vorhergesagt. Südlich von Castelvetrano in Sciacca soll es derzeit und die nächsten 2 Tage deutlich besser sein. Also starten wir in diese Richtung. Auf Höhe Palermo beginnt es zu regnen. Die Intensität des Regens steigt, je weiter wir in Richtung Süden fahren. Die Kurven sind steil, die Straße teilweise sehr schlecht und es ist mittlerweile dunkel. In Sciacca kommen wir bei Starkregen an. Überall stehen seeähnliche Pfützen. Selbst die Idee, die Bar vor der wir parken, für einen Aperitivo zu besuchen, fällt buchstäblich ins Wasser. Einzig und allein traut sich Ulli jeweils für wenige Minuten zum Regenmäntelchen-Abendgassi nach draußen. Und dann ist dieser verregnete Tag mit den komplett daneben liegenden Wetterberichten fast vorbei. Gegen 9 lässt der Regen nach und trommelt uns sanft in den Schlaf.

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