09. Juni 2023
Hat das heute Nacht geregnet. Viel stärker als in allen Wetterberichten angekündigt. Nun ist sie wirklich dahin: die letzte Hoffnung doch noch die 7 Inseln zu besuchen.
Aber wir würden wirklich gerne nochmal ein paar Seevögel sehen und auch fotografieren. Aber wo?
Am Fauconnière am Cap Frehel soll das angeblich möglich sein und auch der Wetterbericht sagt dort ab etwa 11 Uhr Besserung an. Und so machen wir uns auf den Weg: ohne einen Bialetti und ohne Frühstück. Die erhoffte Bäckerei und auch der passende Parkplatz lassen aber leider bis nach 11 Uhr auf sich warten, so dass wir beschließen, erst am Stellplatz am Cap Frehel ausgiebiger zu frühstücken.
Durch etliche starke Regenschauer hindurch erreichen wir den dortigen Parkplatz. Es hat nur ganz wenige Wohnmobilstellplätze, aber wir müssen tatsächlich nur 5 Minuten warten und einer der Plätze ist unsrer. Hätten wir von dieser Knappheit vorher gewusst, wären wir gar nicht hierher gekommen. Und dann beim Kauf des Parktickets die Erkenntnis, dass man nur maximal 3 Stunden hier parken darf.
Egal…Wir sind hier, das Frühstück geht nun etwas schneller und dann sind wir auf dem Weg in Richtung Vogelfelsen in einer angeblichen Regenpause.
Keine 5 Minuten sind wir unterwegs, da beginnt es zu schütten. Die Fellnasen haben wir bereits prophylaktisch in den Hundetransporter gesetzt, denn Wetterbericht und Himmel gingen nicht ganz konform. Es ist sehr anstrengend mit dem Wagen auf dem engen Pfad. Wegen des starken Menschenauflaufs hier am Cap sind wir auch sehr skeptisch, was die Vogelsichtungen angeht.


















Man kann Ansammlungen von Seevögeln tatsächlich riechen bevor man sie hört oder sieht. Und es riecht und der Felsen mit einer kleinen Kolonie Trottellummen, ein paar Tordalken, Möwen und Kormoranen ist zu sehen. Ab und an meint man einen Papageientaucher aufs Meer huschen zu sehen. Aber wer weiß schon, ob es tatsächlich einer war. Wir genießen auf jeden Fall die sehr begrenzte Zeit an diesem schönen Ort, an dem dann tatsächlich auch mal die Sonne herauskommt. Behördlich pünktlich verlassen wir unseren Parkplatz.


















Und nun…wohin? Der dunklen Wolken und des einsetzenden Regens wegen verlassen wir die Bretagne und lassen St. Malo hinter uns. Unser Ziel ist eigentlich so wie immer: total offen. Bereits nach kurzer Fahrt haben wir eine bedrohliche Gewitterwalze vor uns am Himmel, durch die wir nur ungern hindurch fahren möchten. So biegen wir links ab und landen auf einem Parkplatz mit Blick auf eins der berühmtesten Sehenswürdigkeiten Frankreichs: den Mont Saint Michel.







Ralf ist schon unterwegs zum Fotografieren, als sich die dunkle Wolke, die uns offenbar gefolgt ist, beginnt so richtig zu entleeren. Er kommt frisch geduscht zurück und kurz nachdem er die Womotür hinter sich geschlossen hat, geht das Gewitter los. Blitz und Donner, hell und laut und es regnet so stark, dass ein Viertel des Parkplatzes nach dem Unwetter unter Wasser steht. Die Schafe, die bei unserer Ankunft überall auf den Salzwiesen verteilt waren, stehen nun wie ausgestopft, eng an eng in Formation.




Wir nutzen unsere Pause, es ist bereits gegen 6 Uhr, hier am Monument für ein spätes Mittag- bzw. frühes Abendessen. Und dann geht es weiter. Wir lassen den Cotentin sowie die Landungsstrände hinter uns, überqueren die Pont de Normandie bei Le Havre, um kurz danach in Richtung des kleinen Ortes Cauville sur Mer abzubiegen.
Den Ort kennen wir bereits von einem Besuch der dort ansässigen Boulangerie. Vor der Kirche hat es dort 6 Stellplätze zum Übernachten. Als wir gegen 9 Uhr ankommen parken noch zwei weitere deutsche Wohnmobile dort. Eins ist komplett verschlossen und ruhig.

Aus dem anderen, dessen Fenster alle offen stehen, ist der Samstagabendschnulzfilm richtig laut zu hören und wenn wir gewollt hätten über den Megaflatty von unserem Platz auch zu sehen. Da stellt sich mal wieder die Frage: was bitte hat das mit Wohnmobilfahren und Camping zu tun?
Immerhin schaffen die beiden Besatzungsmitglieder es, etwa um 20 nach 10 die Fenster zu schließen. Und dann ist es ruhig und wir schlafen müde vom anstrengendenTag ein. Bis morgen….